Bahnvorstand Rüdiger Grube: Ein Heimspiel beim Herrenabend

Herrenabend22Heimfeld - Es war gleich in doppelter Hinsicht ein Heimspiel für Bahnvorstand Rüdiger Grube beim Herrenabend des Wirtschaftsvereins im Privathotel Lindtner. Mit seiner kernigen, direkten Art und dem Gefühl abseits von

offiziellen Vorträgen oder Stellungnahmen den Zuhörern ein ganz persönlichen, ungeschminkten Blick in zu vermitteln, kam er prächtig an. Zudem konnte er viele der 410 Gäste wie Unternehmer August Ernst oder Architekt Hermann Stein persönlich ansprechen. Bahnvorstand Grube ist ein geborener Moorburger. Das er gekommen ist, sei "ein Dankeschön an meine Eltern und an das Umfeld in dem ich groß geworden bin, in einer eher bäuerlichen Umgebung",  sagte Grube.

 

"Es war eine der besten Reden, die ich beim Herrenabend jemals gehört habe", sagte Wolfgang Aschendorf. Diese Einschätzung teilten viele Gäste, die sicher gern noch länger zwischen der Vorspeise (Kürbis-Kartoffelsuppe) und dem Hauptgang (gefüllte Kaninchenkeule mit Trüffeljus) zugehört hätten.

Grube, welcher gute 45 Minuten redete, war auf seine Position als Vorstand eingegangen, hatte ausgeplaudert, wie er noch als Daimler-Vorstand von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Mitternacht eine SMS bekam, in der es um den neuen Posten ging.

Grube ging auf das Thema Stuttgart 21 ein und machte klar, dass er an dem Projekt festhalten wird. Eine Beendigung des Vorhabens  kommt für ihn nicht in Frage. "Wenn wir das zulassen, wird es in Deutschland nicht mehr ein einziges Infrastrukturprojekt geben", sagte Grube. Für diese Haltung werde er oft unterstützt. "Ich habe noch nie so viel Anerkennung bekommen wie in der letzten Zeit. Es kommen viele Leute zu mir die sagen: Grube zieh das Ding durch", so der Bahnvorstand. Deutschland sei das einzige Land das diese bereits vor Jahrzehnten beschlossene Verbindung von Paris bis Bratislava und Budapest nicht umgesetzt habe, der letzte Baustein sei die Durchfahrt durch Stuttgart.


Hamburg, so seine Einschätzung, müsse an der Elbvertiefung festhalten wenn es im Hafen weiter laufen soll. Ansonsten, so Grube, würden die immer größeren  Containerschiffe zukünftig mehr nach Rotterdamm ausweichen. "Wir merken das als Bahn, es sind bereits weniger Güterzüge, die von Hamburg aus abfahren, immer mehr Fracht wird in Holland geladen" sagte er.

Auf Grube hatte vorher Vorstand Jochen Winand mit einer launigen Rede eingestimmt, in der er sich am Ende für die "Besserverdiener" stark machte, welche viel an den Staat abgeben, aber vergleichsweise wenig in Anspruch nehmen und sich hierfür ein wenig mehr Respekt wünschen.

Der "Herrenabend", zu dem sich auch 56 Damen angemeldet hatten, ist die größte Zusammenkunft von Unternehmern im Hamburger Süden. In diesem Jahr war der Andrang mit über 400 Teilnehmern so groß gewesen, dass nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden konnten. zv

 

Hier geht es zur Homepage des Wirtschaftsvereins : http://www.derwirtschaftsverein.de

Und hier die Informationsseite der Bahn zum Projekt Stuttgart 21 :

http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de