Und Action: Ein Hauch von Hollywood in Harburgs Handelshof
Dreharbeiten in der Spielzeugabteilung: Ein Hauch von Hollywood weht derzeit durch den Handelshof in der Nartenstraße. Foto: HMS

Und Action: Ein Hauch von Hollywood in Harburgs Handelshof

Harburg - Ein Hauch von Hollywood weht derzeit durch den Handelshof in der Nartenstraße: Was im Dezember 2018 als Idee

von Florens Huhn für einen Kurzfilm begann, wird in Harburg in die Film-Realität umgesetzt. Bis Sonntag ist ein Team von Filmstudenten der renommierten Hamburg Media School dabei im Harburger Handelshof den Kurzfilm „Mall“ (englisch: Einkaufszentrum) zu drehen.

Thomas Arnold übernimmt dabei die Hauptrolle eines Vaters, der damit konfrontiert wird, dass sein mittlerer Sohn dabei erwischt wird, wie er eine Spielzeugpuppe klaut. Der Film beschäftigt sich mit Geschlechterrollen und dem Leben in einem Männerhaushalt. Lange war das Team um den Regisseur Jerry Hoffmann auf der Suche nach einem geeigneten Drehort. Erst kurz vor den Dreharbeiten fanden sie mit dem Handelshof endlich den richtigen Partner und den perfekten Ort.

{image}Jetzt muss der Film nur noch gedreht werden - mit tatkräftiger Unterstützung von allen Mitarbeitern des Handelshofs und einem professionellen Team, die Alles für ein reibungsloses Entstehen der Geschichte geben. Auch Jörn Sörensen, Geschäftsleiter vom Handelshof Harburg, unterstützt nicht nur junge Filmemacher, sondern zeigt sich auch offen als Kultur- und Kunstförderer in einer modernen Gesellschaft.

Auslöser und Anstoß für diese besondere Geschichte sind unter anderem die Marketingabteilungen von heute, die ihren Kunden einreden, dass bestimmte Produkte nur für Mädchen, und andere nur für Jungs sind. Das tun sie nicht nur bei Kinderspielzeug, sondern auch bei Produkten des täglichen Konsums, wie Rasierapparaten, Deos usw. Aber es geht nun mal schon in der Kinderabteilung los, dass uns beigebracht wird, dass die Welt zweigeteilt ist: in Rosa und Blau.

Die jungen Filmemacher wünschen sich mehr Mut und Toleranz, ganz besonders gegenüber Kindern, und hoffen, dass der Film einen kleinen Beitrag dazu leistet, dass Rollenbilder und Geschlechterklischees eines Tages der Vergangenheit angehören.

Der Spielzeuggang im Harburger Handelshof ist diesem Gedankengang entsprechend gemischt sortiert, so dass die Szenenbild-Crew, die den Film ausstattet, die Regale umräumen und „girls“ und „boys“-Schilder aufstellen mussten, um ihn für den Film passend zu gestalten. Für die Kamerafrau Lena Katharina Krause ist das ein Zeichen dafür, dass der Wandel in eine gleichberechtigte, nicht-binäre Zukunft wenigstens in Harburg bereits auf dem besten Weg ist.

Am Sonntag findet im geschlossenen Markt der letzte Drehtag statt. Für die Producerin Stella Flicker steht fest: „Ohne dem Wohlwollen und der großzügigen Unterstützung von Jörn Sörensen und den Mitarbeitern des Handelhofs könnten wir diese Geschichte nicht erzählen. Wir sind unglaublich dankbar und glücklich, diese wunderbaren Ort gefunden zu haben und die Mitarbeiter uns so großzügig aufgenommen haben.“

Die Filme der Hamburg Media School (HMS) feiern über 500 internationale Aufführungen und erhalten jährlich über 50 nationale und internationale Auszeichnungen. Die HMS ist nach eigenen Angaben die kleinste und feinste Filmakademie der sieben Filmhochschulen Deutschlands. (cb){image}