150 Jahre DRK Harburg: Festakt im Lindtner mit viel Prominenz
Mit Chronik und Oldtimer beim Festakt „150 Jahre DRK Harburg“: Christian Reuter ( von rechts, DRK-Generalsekretär), Katharina Fegebank (Zweite Bürgermeisterin und Schirmherrin), Lothar Bergmann (DRK-Präsident), Karin Bischoff (stellv. DRK-Vorstand), Harald Krüger (DRK-Vorstand)und Andrea Brinckmann (Historikerin). Foto: Christian Bittcher

150 Jahre DRK Harburg: Festakt im Lindtner mit viel Prominenz

Harburg - Vor 150 Jahren gründeten Ärzte, Beamte, Kaufleute und Offiziere in Harburg den „Kreis-Verein zur Pflege

der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“, den Vorläufer des heutigen Harburger Roten Kreuzes. Rund 300 Gäste kamen am Freitag zu einem Festakt, bei dem es nicht nur um Vergangenes, sondern auch um Gegenwart und Zukunft im DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg e.V. ging.

Als prominente Gäste beim Festakt im Privathotel Lindtner begrüßten Präsidium und Vorstand des DRK Harburg unter anderem Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, die zugleich Schirmherrin der Jubiläumsveranstaltung war. Auch der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Christian Reuter, und den Vizepräsidenten des DRK, Dr. Volkmar Schön, waren als Gäste dabei.

{image}Aus zahlreichen deutschen Rotkreuz-Verbänden und aus dem Ausland waren Gäste angereist, darunter der Generalsekretär des Lettischen Roten Kreuzes, Uldis Likops, und Harry van Oest vom Niederländischen Roten Kreuz. Mit beiden Rotkreuz-Organisationen pflegt der DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg seit Jahren rege Kontakte. Auch zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft hatten die Einladung zum Festakt angenommen, so etwa der Präsident des Hamburgischen Rechnungshofes, Stefan Schulz.

Anstelle von Ansprachen fanden auf der Bühne drei Talkrunden statt, in denen die Moderatorin, Vanessa Seifert, in lockerer Form jeweils drei bis vier Gäste interviewte. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank verwies beispielhaft auf das DRK-Hospiz als ein Projekt, das sie besonders beeindruckt habe.

{image}Das Hospiz für Hamburgs Süden wurde nach vielen Widerständen im Dezember 2013 eröffnet und bietet Platz für zwölf Gäste in der letzten Lebensphase. Auch der Rettungsdienst, den das Harburger Rote Kreuz als einziger Hamburger DRK-Verband für das gesamte Stadtgebiet trägt, nannte Fegebank einen wichtigen Beitrag für das funktionierende Gemeinwesen. „Das DRK Harburg mit seiner bewegten und bewegenden Geschichte ist eine feste Größe in Hamburg, immer nahe am Menschen und für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt unverzichtbar“, so die Zweite Bürgermeisterin.

Laut den Grundsätzen des Roten Kreuzes sei „Hilfe allein nach dem Maß der Not“ zu gewähren, sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter.Das gelingt hier in Harburg in einem der größten und erfolgreichsten Kreisverbände ganz außergewöhnlich gut.“ Harald Krüger, langjähriger Vorstand des DRK Harburg, sieht das Harburger Rote Kreuz gut aufgestellt, um auch weiterhin dort aktiv zu sein, wo Hilfe gebraucht wird.

{image}Die Historikerin Dr. Andrea Brinckmann erläuterte im Talk, warum das Harburger Rote Kreuz 20 Jahre älter ist als noch bis vor kurzem gedacht: Bei Recherchen zu einer Chronik des Kreisverbandes war sie auf eine Notiz in den „Harburger Anzeigen und Nachrichten“ gestoßen, die den 23. April 1869 als Gründungsdatum belegen. So entstand die kuriose Situation, dass nur fünf Jahre nach den Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen nun bereits der 150. Geburtstag zu feiern war.

Das Harburger Rote Kreuz gehört damit zu den ältesten Rotkreuz-Verbänden. Dass sich der Kreisverband zugleich immer wieder neuen Erfordernissen anpasst und dabei „jung bleibt“, bekräftigte auf dem Podium neben Karin Bischoff, stellvertretender Vorstand, auch die 22-jährige Hannah Machoy, die eine Ausbildung zur Notfallsanitäterin beim Harburger Roten Kreuz absolviert. Sie steht für die nächste Generation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich mit den Ideen der Hilfsorganisation identifizieren.

Über neue oder zukünftige Hilfsangebote berichteten Thorben Goebel-Hansen, Leiter des im Sommer 2018 eröffneten Harburg-Huus für Obdachlose, und Harald Halpick für das geplante Modellprojekt „Ankerplatz“ mit einem in Deutschland einzigartigen Angebot für Demenzerkrankte. Lothar Bergmann, Präsident des DRK Hamburg-Harburg, fand ein passendes Schlusswort: „Es ist erstaunlich, wie jung man mit 150 noch sein kann, wieviel Zukunft noch vor einem liegt! Man muss nur Rotes Kreuz heißen . . . “

Danach setzten die Sängerinnen und Sänger von Gospel Train unter der Leitung von Peter Schuldt mit einem mitreißenden Kurzauftritt den Schlussakkord des Festaktes. Der bekannte Jugendchor hatte 2017 eine vom Harburger Roten Kreuz initiierte Charity-Konzertreise in Lettland zugunsten des Lettischen Roten Kreuzes unternommen.  (cb){image}{image}{image}{image}{image}