Millimeterarbeit: 80-Tonnen-Düker im Lotsekanal versenkt
Am Donnerstag wurde der neue Kabeldüker mit Hilfe des Schwimmkrans "Ijsseldelta" im Lotsekanal versenkt. Foto: Christian Bittcher

Millimeterarbeit: 80-Tonnen-Düker im Lotsekanal versenkt

Harburg - Millimeterarbeit im Harburger Binnenhafen: Am Donnerstag wurde der neue Kabeldüker mit Hilfe des

Schwimmkrans "Ijsseldelta" im Lotsekanal versenkt. 80 Meter lang und 80 Tonnen schwer ist der riesige Kasten aus Stahlblech, in dem die neue Stromleitung unter dem Lotsekanal verlegt wird. In dem Düker befinden sich 26 Leerrohre, die im Nachgang mit den 110kV Kabeln bestückt werden, die derzeit noch oberidisch durch den Binnenhafen verlaufen.

{image}Wie berichtet sollen zwei Hochspannungsmasten im Binnenhafen bis zum Ende des Jahres verschwunden sein: Dabei handelt es sich um Masten der Hochspannungsleitung die in Nord-Süd-Trasse durch den Binnenhafen verläuft. Der Mast in Höhe des Kulturkiosks wird ebenso verschwinden, wie der Strommast auf der anderen Seite des Lotsekanals in Höhe Lotsekai, Ecke Dampfschiffsweg.

Ein wichtiger Schritt dafür war die Verlegung des Dükers von Stromnetz Hamburg auf dem Grund des Lotsekanals, östlich der Klappbrücke. Bereits am Mittwoch wurde er mit vier Autokränen auf einen Ponton-Katamaran gehoben. Dieser fuhr über die Süderelbe, Harburger Schleuse in den Lotsekanal. Dort wurde das Bauwerk dann in Position gebracht und Donnerstag abgesenkt.

{image}Jetzt liegt der Düker 8,5 Meter unter der Wasseroberfläche. Nach dem Verschließen der Kaimauern auf beiden Seiten wird außer den Ankerverbotsschildern nichts mehr vom Rohrdüker zu sehen sein. "Eine große Herausforderung war die denkmalgeschützten Kaimauer aus dem 19. Jahrhundert. Für sie mussten besondere Schutzmaßnahmen getroffen werden, die einen erheblichen Aufwand bedeuteten", sagte Anette Polkehn-Appel, Pressesprecherin von Stromnetz Hamburg, gegenüber harburg-aktuell.

{image}Bereits seit 1936 gibt es zwei 25kV-Kabeldüker im Lotsekanal. Diese Kabel wurden direkt in die Gewässersohle eingebaut und dienten als Hauptversorgungstrasse zwischen Hamburg und Harburg. Sie führten aus der Neuländer Straße kommend, durch den Östlichen, den Westlichen sowie den Lotsekanal, durch die Süderelbe über die Hohe Schaar, dem Reiherstiegdüker und schließlich durch den Alten Elbtunnel zum Kraftwerk in der Karolinenstraße.

In den 50er- und 60er-Jahren reichte diese Verbindungen für den gestiegenen Energiebedarf der wachsenden Stadt nicht mehr aus, so dass der Netzbetreiber für die überregionale Stromversorgung einen 110kV Hochspannungsring aufbaute.

Der Rückbau der Strommasten hat mehrere Gründe: Zum einen war laut Stromnetz Hamburg eine neue Trasse notwendig geworden, wobei derzeit ein Austausch von Hochspannungsleitung zu Erdverkabelung umgesetzt wird. Ein weiterer Grund ist der Neubau des Fraunhofer CML auf dem Eckgrundstück neben der Fischhalle, wo derzeit noch einer der Masten steht.  (cb){image}{image}