Harburg-Huus sucht zwei Nachfolger: Wer will „FSJ-ler“ werden?
Für Sara und Lukas ist ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Harburg-Huus in Kürze beendet. Jetzt werden Nachfolger gesucht, die sich vorstellen können, mit Obdachlosen zu arbeiten. Foto: DRK

Harburg-Huus sucht zwei Nachfolger: Wer will „FSJ-ler“ werden?

Harburg - Für Sara und Lukas geht ein besonderes Jahr zu Ende, ein Jahr voller wertvoller und einmaliger Erfahrungen. Die

beiden jungen Menschen haben im Harburg-Huus für Obdachlose des DRK ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Jetzt sucht das Harburger Rote Kreuz Nachfolger für sie - „ab sofort oder später“, wie Harburg-Huus-Leiter Thorben Goebel-Hansen sagt.

Bei der Essensausgabe helfen, Freizeitaktivitäten innerhalb und außerhalb des Treffs organisieren, ein offenes Ohr für die Gäste haben, Neuigkeiten über die Social Media-Kanäle des Hauses verbreiten - die Aufgaben der „FSJ-ler“ im Harburg-Huus sind vielfältig. Die 21-jährige Sara sieht das als großen Vorteil an: „Wir sind als FSJ-ler komplett in das Team und in die Abläufe eingebunden. Dabei können wir uns mit unseren individuellen Fähigkeiten einbringen und eigene Ideen umsetzen, haben aber immer einen erfahrenen Ansprechpartner.“

{image}Im Frühjahr 2018 war Sara eigens für das Freiwillige Soziale Jahr in der DRK-Obdachlosenhilfe von Aachen nach Hamburg umgezogen. Die vielen Gespräche, die sie in den vergangenen Monaten mit den Gästen im Harburg-Huus geführt hat, haben sie enorm bereichert. „Außerdem war dieses FSJ die perfekte Vorbereitung für mein Wunschstudium Soziale Arbeit.“

Auch der 20-jährige Lukas sieht sein nun fast beendetes Freiwilliges Jahr als großen Gewinn an: „Ich habe mich hier auch handwerklich betätigen können. Das passte, auch da gab und gibt es im Harburg-Huus immer etwas zu tun.“ Die Obdachlosen-Herberge mit Tagesaufenthalt und 15 Übernachtungsplätzen für Männer und Frauen hat im Sommer 2018 in einem ehemaligen Industriegebäude an der Außenmühle eröffnet. Auch Hunde sind im Harburg-Huus willkommen.

Mindestens zwölf Monate Zeit sowie „eine wertschätzende Haltung gegenüber unseren Gästen“ nennt Harburg-Huus-Leiter Thorben Goebel-Hansen als Grundvoraussetzungen für FSJ-ler in der DRK-Einrichtung. „Die Menschen, die zu uns kommen, haben ganz unterschiedliche Hintergründe und Geschichten. Sie sind nicht ,nur‘ obdachlos, sondern gleichzeitig zum Beispiel Musikliebhaber, Fußballfan, Zeichenkünstler.“ Im Harburg-Huus finden die Gäste einen sicheren Schlafplatz, Dusch- und Waschmöglichkeiten, Gespräche und Unterstützung, um zu einem geregelten Alltag jenseits der Straße zurückzufinden.

FSJ-ler arbeiten ehrenamtlich, erhalten jedoch ein Taschengeld und viele weitere Vergünstigungen. Goebel-Hansen: „Die Aufgabe ist sicher nicht für jeden jungen Menschen geeignet. Doch wer die Herausforderung annimmt, kann Fähigkeiten an sich entdecken, von denen er bislang noch gar nichts wusste.“ Für Schulabgänger, die sich für einen sozialen Beruf interessieren, kann ein Freiwilliges Soziales Jahr ebenfalls ein guter Einstieg sein.

Wer sich bewerben will, schickt seine Unterlagen an: DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg e.V., Rote-Kreuz-Str. 3-5, 21073 Hamburg, oder per Mail an bewerbung@drk-harburg.hamburg. Infos: www-drk-harburg.hamburg (unter Angebote, Obdachlosenhilfe).  (cb)