Mariahilf: Dokumentationsfehler Grund für schlechte Bewertung?
Das Krankenhaus Mariahilf an der Stader Straße. Foto: Andre Zand-Vakili

Mariahilf: Dokumentationsfehler Grund für schlechte Bewertung?

Heimfeld - Mit "mangelhaft", oder wie es formell heißt "unzureichender Qualität", hat das Krankenhaus Mariahilf im Bereich Mammachirurgie, also der Behandlung von Brustkrebs,

abgeschnitten. Grundlage war eine Erhebung von Daten durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Aus dem betroffenen Krankenhaus hieß es, dass ein "Dokumentationsfehler Grund für mangelnde Bewertung der Mammachirurgie" sein dürfte.

Untersucht wurden in der Erhebung insgesamt elf Qualitätsindikatoren aus 1085 Kliniken für die Bereiche Gynäkologie, Geburtshilfe und Mammachirurgie. Neben dem Mariahilf schnitt noch ein weiteres Hamburger Krankenhaus schlecht ab. Von allen erhobenen Krankenhäusern waren es 73.

„Leider mussten wir feststellen, dass auch die Helios Mariahilf Klinik in der operativen Behandlung von Brustkrebstumoren mit Drahtmarkierung mit „unzureichender Qualität“ bewertet worden ist“, kommentiert Klinikgeschäftsführer Phillip Fröschle die Ergebnisse. „Dies hat uns überrascht, da durch unabhängige, externe Unternehmen durchgeführte Audits und Reviews den entsprechenden Indikatoren eine eher überdurchschnittliche Qualität nachgewiesen haben sowie eine vollständige Zertifizierung bestätigt wurde.“

Nach einer ersten Überprüfung konnte die Klinik einen internen Dokumentationsfehler nachweisen, der zu einer Verzerrung der Ergebnisse geführt habe. So würden laut Klinik "selbstverständlich alle operativen Standards bei der Behandlung von Brustkrebstumoren mit Drahtmarkierung eingehalten". Sie wurden aber nicht ausreichend dokumentiert. „Wir nehmen die G-BA-Bewertung sehr ernst und haben mit gezielten Schulungen unseres Personals reagiert. Bereits für dieses Jahr sind die aufgefallenen Dokumentationsfehler behoben“, so Fröschle.

Das Brustzentrum der Helios Klinik an der Stader Straße therapiert nach eigenen Angaben jährlich im Schnitt 400 Patientinnen mit Brusterkrankungen und führt etwa 250 Operationen pro Jahr durch, wobei die operative Behandlung von Brustkrebstumoren mit Drahtmarkierungen mit weniger als 20 Fällen eine vergleichsweise selten durchgeführte OP sei. zv