Neues Kombi-Schwimmbad für Süderelbe ist wieder eine Option
Das Freibad Neu Wulmstorf, das in die Jahre gekommen ist. Foto: André Zand-Vakili

Neues Kombi-Schwimmbad für Süderelbe ist wieder eine Option

Harburg –  Nach einem Bericht von NDR 90,3 will sich der Hamburger Senat nun doch für ein gemeinsames Kombibad

mit Neu Wulmstorf in der Süderelberegion einsetzen. Zumindest die SPD-Fraktion soll entschlossen sein,  das länderübergreifende Projekt zu verwirklichen. Die Grünen sollen sich vorsichtiger geäußert haben. Ein neues Kombibad wäre „großartig“, zunächst müsse man aber eine Bedarfsanalyse für den Raum Süderelbe abwarten. Eine  Machbarkeitsstudie soll nun am 1. November in der Bürgerschaft auf den Weg gebracht werden.

Die Harburger Bezirkspolitiker dürften sich über die Nachricht freuen, zumal sie schon im Sommer 2017 ein gemeinsames Kombibad mit Neu Wulmstorf gefordert hatten. Den entsprechenden Beschluss der Bezirksversammlung hatte die von den Grünen geführte Behörde für Umwelt und  Energie aber schroff abgelehnt. Sie sah keinen Bedarf für den Süderelberaum: „Das erwartete Bevölkerungswachstum von 12.000 bis 14.000 Neubürgern im Einzugsgebiet kann nach den Erfahrungswerten der Bäderland Hamburg GmbH zu Mehrbesuchen von bis zu 25.000 Besuchen jährlich führen. Steigende Belegungsbedarfe infolge von Bevölkerungszuwachs könnten in den einzelnen Angebotsbereichen des Regional-Hallenbad Süderelbe ohne Probleme aufgefangen werden.“ Das gelte auch für möglicherweise wachsende Bedarfe im Schul- und Vereinsschwimmen.
Auffallend: Die Behörde geht in ihrer umfangreichen Stellungnahme mit keinem Wort auf den Vorschlag ein, das Bad gemeinsam mit der Nachbargemeinde Neu Wulmstorf zu bauen. Wie schon häufiger zu beobachten war, scheint sich die Idee der Metropolregion mit gemeinsamen länderübergreifenden Projekten in einigen Behörden immer noch nicht herumgesprochen zu haben

Zudem scheint in Sachen Metropolregion ohnehin viel Sand im Getriebe zu stecken: So hatte der Harburger Sportreferent nach Angaben des Bezirksamts zwar erste Kontakte zum Neu Wulmstorfer Rathaus wegen eines Kombibads im Neubaugebiet Fischbeker Reethen aufgenommen, dann sei der Kontakt aber abgebrochen. Über die Gründe hat das Bezirksamt nach einer Anfrage der CDU-Bezirksfraktion informiert: „Durch den Weggang des Sportreferenten und die lange Stellenvakanz konnte das Thema im ersten Halbjahr 2018 auf Arbeitsebene nicht weiter verfolgt werden.“ Außerdem sei die Kooperation mit anderen Bundesländern bei Kindertagesstätten und Sportstätten rechtlich kompliziert. Deshalb seien noch „Klärungen innerhalb der Hamburger Verwaltung erforderlich“ – und das 22 Jahre nach der Zustimmung für ein Regionales Entwicklungskonzept.
Im Übrigen hatte auch die Harburger GroKo 2014 in ihrem Koalitionsvertrag den Bau eines „neuen Kombibads im Neubaugebiet Elbmosaik“ (heute: Vogelkamp) vereinbart. Daraus war dann der Antrag für ein gemeinsames Kombibad mit Neu Wulmstorf entstanden.

Jetzt gibt es eine neue Chance. Die erste Reaktion kam gestern Abend von SPD-Kreischef Frank Richter: „Super! Wie gut, dass wir dran geblieben sind.“ ag