Deutliche Mehrheit für neue Streckenführung der Busline 143
Gordonstraße: Hier soll der Bus durchführen. Foto: mag

Deutliche Mehrheit für neue Streckenführung der Busline 143

Langenbek – Als die Hamburger gefragt wurden, ob sich ihre Stadt für die Olympischen Spiele bewerben soll, waren

 51,6 Prozent dagegen und 48,4 Prozent dafür. Das war knapp, aber die Mehrheit zählt. Jetzt haben sich 55 Prozent der Befragten für eine Verschwenkung der Buslinie 143 zwischen Langenbek und Wilstorf ausgesprochen. Geht es nach ihnen, sollen die Busse auf einem Teilstück die Winsener Straße verlassen und stattdessen über Gordonstraße, ein noch zu schaffendes „Schlupfloch“ und Radickestraße fahren. Vorteil: Nach Berechnungen der Hochbahn würden davon rund 4500 Kunden profitieren. Sie hätten es künftig nicht mehr so weit bis zur nächsten Bushaltestelle.

Aber: Sind 55 Prozent nun eine deutliche Mehrheit? Das müssen die Bezirkspolitiker nun entscheiden. SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath hat schon vor Wochen deutlich gemacht: „Wir wollen hier weder etwas einführen, was die Bürger nicht wollen, noch werden wir verhindern, was die Bürger wollen.

Vor wenigen Wochen schien es noch recht unwahrscheinlich, dass sich in dieser Frage etwas bewegt. Die GroKo bestimmte das Geschehen, und wenn sich SPD und CDU nicht einig waren, veränderte sich eben gar nichts. Die SPD schien eher für eine Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs zu sein, die CDU meinte, sich schützend vor Anwohner und Autofahrer stellen zu müssen. Immerhin hat dieser Dissens dazu geführt, dass es eine Haushaltsbefragung in der betroffenen Region gab.

Die Ergebnisse sind jetzt im Ausschuss Inneres, Bürgerservice und Verkehr vorgestellt worden. 4500 Anwohner sollten befragt werden. Immerhin hat man 1151 erreicht, was für so eine Umfrage eine erstaunlich hohe Quote ist. Sieben Prozent der Befragten äußerten sich neutral, sieben Prozent hatten keine Meinung dazu. Von den restlichen Anwohnern befürworteten 55 Prozent die geplante Änderung. Das meist genannte Argument: die bessere Anbindung. Viele begrüßen es auch, dass die neue Strecke älteren, kranken und behinderten Menschen helfen würde.

Die Gegner der neuen Strecke führten vor allem die beengten Verhältnisse in ihrem Wohngebiet, den möglichen Verlust von Parkplätzen und die Lärmbelästigung an.
Am meisten scheiden sich die Geister an dem geplanten Schlupfloch zwischen den Kehren Gordonstraße und Radickestraße. Bisher ist der nicht einmal 100 Meter lange Weg zwischen den Häusern nur für Fußgänger und Radfahrer, künftig sollen dort die Busse durchrollen. Wie verhindert werden soll, dass auch andere Autofahrer diesen Schleichweg nutzen, ist noch offen. Vermutlich sollen versenkbare Poller aufgestellt werden. Auf jeden Fall ist für den Ausbau des Weges eine Änderung des Bebauungsplans Wilstorf 35/Langenbek 7 notwendig, denn die entsprechende „Straßenverkehrsfläche“ ist dort ausschließlich als „Geh- und Radweg“ gewidmet. ag