Fischbeker Reethen: Jetzt werden mehr Einfamilienhäuser geplant
Die ersten Ideenskizzen für die Fischbeker Reethen. Foto: IBA Hamburg

Fischbeker Reethen: Jetzt werden mehr Einfamilienhäuser geplant

Fischbek – Das neue Wohnquartier Fischbeker Reethen nimmt Gestalt an. Projektentwickler IBA Hamburg,

hat in der ersten Sitzung des Harburger Stadtplanungsausschusses nach der Sommerpause in der Aula der Schule Ohrnsweg den aktuellen Funktionsplan der „Gartenstadt des 21. Jahrhunderts“ vorgestellt. Zu Gast waren auch die Mitglieder des Neu Wulmstorfer Bau- und Planungsausschusses mit ihrem Vorsitzenden Thomas Grambow (SPD).

Die Grundidee steht. Zwischen Sandbek-Siedlung und Neu Wulmstorf  entsteht auf rund 70 Hektar ein Quartier, in dem die unterschiedlichen Wohnformen vom Einfamilienhaus bis zum achtstöckigen Mehrfamilienhaus nebeneinander entstehen, in dem aber auch viel Wert auf Naturnähe mit einem zentralen See und Grünzügen, auf denen sich auch Wild (so es denn planbar ist) tummeln kann. Autos werden auch geduldet, aber für sie werden keine Rennstrecken eingeplant, sondern eher zwecksmäßige, verwinkelte Straßen. Die Busse, die die Reethen mit der S-Bahnhaltestelle Fischbek verbinden sollen, bekommen eine „Kommunaltrasse“, wo der motorisierte Individualverkehr ausgesperrt wird.

Spannend zu sehen, wie sich so ein Projekt entwickelt – nicht nur am grünen Tisch in den Planungsbüros, sondern auch unter Mitwirkung von Politikern, Experten und Bürgern, die zum Beispiel in eine Wohnung am Stadtrand ziehen möchten oder die sich ganz einfach dafür interessieren, was in ihrer Nachbarschaft passiert.

Sie alle haben gemeinsam für Änderungen der ersten Planungen gesorgt. So soll das Einfamilienhausgebiet ein wenig verdichtet werden, jetzt können 61 statt 55 Häuser gebaut werden. Außerdem wurde im Nordosten ein Areal für Kleingärten eingeplant und die Kleingärten an der Grenze zu Neu Wulmstorf werden zu einem Riegel erweitert, der dort geplante Jugendclub wird weiter in den Süden gelegt. Auch die Sportflächen wurden noch überarbeitet und näher an die Schule Ohrnsweg gerückt.

Schließlich erstaunliche Worte von Thomas Grambow: „Es hat sich gelohnt, dass wir uns beteiligt haben.“ In der Vergangenheit hatte es auch schon deutlich kritischer Töne über die Zusammenarbeit von Bezirk und Nachbargemeinde gegeben. Grambow gab noch einen wichtigen Hinweis. Sollte tatsächlich 2021 mit dem Hochbau der Fischbeker Reethen begonnen werden, und das dann in enger zeitlicher Folge der Bauabschnitte, werde es massiven Baustellenverkehr rund um das Areal geben. Gleichzeitig werde auch der Bau der A26 bis Rübke vorangeschritten sein, ohne dass bis dahin die B3neu, auf der vor allem der Lkw-Verkehr abfließen könne, überhaupt gebaut worden ist. Das werde eine erhebliche Mehrbelastung der B73 bedeuten.

Erhellend war dagegen eine Frage von Gudrun Schittek, Bezirksabgeordnete der Grünen in Harburg. Sie erinnerte an die ursprüngliche Idee, in der neuen großen Wohnsiedlung am Stadtrand, die damals noch namenlos war, vorwiegend Wohnung für Flüchtlinge aus den Harburger Erstaufnahmen und Folgeeinrichtungen anzubieten. Schittek: „Gibt es da noch irgendwelche Vorgaben?“ Die Antwort der IBA Hamburg: „Die Fachstellen haben keine Konzepte in diese Richtung.“ ag