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Das Ergebnis der Planung: Massenandrang beim Metronom. Foto: André Zand-Vakili

Fehleinschätzung über Bedarf führte zu S-Bahnchaos in den Ferien

Harburg - Das Chaos im öffentlichen Nahverkehr während der Sommerferien war hausgemacht und absehbar.

So interpretiert die Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann von den Linken die Antwort des Senats auf ihre Kleine Anfrage. Tatsächlich hatte in der Zeit der Sperrung der S-Bahnstrecke zwischen Wilhelmsburg und Harburg ein Drittel der Beförderungskapazität gefehlt.

"Normalerweise gibt es in der Hauptverkehrszeit laut Senat in S3 und S31 zwischen Hauptbahnhof und Harburg 10.400 Plätze, jeweils zur Hälfte Steh- und Sitzplätze. Der Metronom bietet in der gleichen Zeit 16.400 Sitz- und Stehplätze. Während der Sperrzeiten wurden jedoch nur 3.600 Steh- und Sitzplätze im Schienenersatzverkehr mit Bussen sowie 15.200 beim Metronom angeboten", heißt es von Sudmann. Allerdings wird der S-Bahnverkehr in der Urlaubszeit nicht eingeschränkt und fährt mit der normalen Kapazität weiter. Offenbar hatten die Planer gehofft, dass der Andrang in den Ferien geringer ist und man mit weniger Kapazität auskommt. Dabei, so hieß es vom Senat, seinen auch Erfahrung aus den Vorjahren eingeflossen. Das war offensichtlich eine Fehleinschätzung. Das Fazit von Sudmann: „Die Zahlen legen einen erschütternden Mangel an ÖPNV-Sachverstand offen: Die Kapazität um fast ein Drittel zu reduzieren kann auch in den Sommerferien nicht gutgehen." zv