Trotz Mangels: Kita-Pläne sind nicht immer ein Selbstgänger
In der ehemaligen Handwerkskammer ist, im ehemaligen Gesundheitsamt dahinter soll eine Kita. Foto: André Zand-Vakili

Trotz Mangels: Kita-Pläne sind nicht immer ein Selbstgänger

Harburg – Das Recht von Hamburger Eltern auf eine kostenfreie, mindestens fünfstündige Betreuung ihrer Kinder kann nicht überall

erfüllt werden. Es gibt einfach noch nicht genügend Kitas. Trotz dieses Mangels ist der Bau von neuen Einrichtungen im Bezirk Harburg nicht immer ein Selbstgänger. Das dokumentiert die Antwort des Bezirksamts auf eine Anfrage der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung.


Demnach sind seit Januar 2016 zwar 17 Anträge auf Neubau oder Erweiterung einer Betreuungseinrichtung positiv beschieden worden, im gleichen Zeitraum sind aber vier Anträge zurückgezogen worden und bei sieben Anträgen ist eine Entscheidung offen – auf jeden Fall ist es in diesen Fällen zu Verzögerungen gekommen.

So ist zum Beispiel für die Freiluftschule Neugraben am Fischbeker Heideweg eine Nutzungsänderung beantragt worden. Doch die Genehmigung für den Betrieb einer Kindertagesstätte konnte bisher nicht erteilt werden. Die Umweltbehörde hat ihr Veto mit dem Hinweis auf das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide eingelegt. Außerdem sei die Erschließung nicht gesichert.

Auch die Pläne des Kita-Betreibers „Sternipark“ für einen Umbau des ehemaligen Gesundheitsamts in der Wilhelmstraße haben sich verzögert. Dort sollen neben der Sternipark-Kita im Gebäude der ehemaligen Handwerkskammer weitere Kita-Plätze, eine Fachschule für Erzieherinnen  und auch Wohnungen entstehen. Das Bezirksamt hat noch keine Genehmigung erteilt. Begründung: „Die eingereichten und nachgeforderten Unterlagen waren mangelhaft und nicht vollständig für die Prüfung einschließlich der Nebenrechte.“ Zuletzt seien am 11. Juli weitere Unterlagen angefordert worden.

Auch mit seiner Kita am Museumsplatz 1 (gegenüber Helms-Museum) hat Sternipark Ärger. Nach Auskunft des Bezirksamt wurde dort ein Baustopp verhängt. Der Betreiber soll mit dem Bau einer Küche begonnen haben – ohne dafür eine Genehmigung zu haben.

Gegen die Einrichtung einer Kita für die Betreuung von Krippen- und Elementarkindern im ehemaligen Harburger Zollamt (bis 1997) an der Buxtehuder Straße spricht dagegen vor allem der Denkmalschutz. Im Antrag gebe es dazu keinerlei Unterlagen. Außerdem müsse das Verkehrskonzept den Forderungen der Fachbehörde angepasst werden. ag