Neue Ausstellung im Museum: Zwei Millionen Jahre Migration
Zwei Millionen Jahre Migration: Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums in Harburg. Foto: Christian Bittcher

Neue Ausstellung im Museum: Zwei Millionen Jahre Migration

Harburg - "Zwei Millionen Jahre Migration" ist der Titel der neuen Sonderausstellung, die das Archäologische Museum in Harburg von Freitag, 13.

April, bis zum 2. September 2018 zeigt. Die Ausstellung verdeutlicht mit einem Blick in unsere früheste menschliche Entwicklungsgeschichte, dass Mobilität und Migration selbstverständliche Bestandteile des Menschseins und kein modernes Phänomen sind.

"Die Geschichte der Menschheit ist die Geschichte der Migration", sagt Professor Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums in Harburg, und betonte: "In gewisser Weise sind wir alle Migranten."

{image}Die Spurensuche im Museum führt dabei von den Wurzeln des Menschen in Afrika über Asien bis nach Europa. Wie begann die Reise des Menschen, welche Ursachen, Mechanismen und Auswirkungen stehen hinter dem Phänomen der Migration? Die Schau lädt dazu ein, diese Fragen zu ergründen.

Die aktuelle Einwanderung von Menschen aus Afrika und Westasien nach Europa löst umfassende Debatten aus und wird die europäischen Gesellschaften über Jahre hinaus begleiten. Menschen waren aber zu allen Zeiten mobil. Auf der Suche nach Nahrung, Wasser und anderen Ressourcen haben sie sich sowohl kleinräumig bewegt als auch andere Regionen und Kontinente besiedelt.

{image}Die Ausstellung präsentiert unsere unterschiedlichen Wurzeln aus Afrika und Westasien. Dabei werden vier wichtige Migrationsereignisse vorgestellt: Vor zwei Millionen Jahren kamen erstmals Vertreter des Homo erectus aus Afrika nach Asien und Europa und haben sich von dort ausgebreitet. Vor 100.000 Jahren erfolgte dann über dieselbe Route die Auswanderung der modernen Menschen.

Erst vor 7.000 Jahren wanderten Ackerbauern und Viehzüchter aus dem heutigen Anatolien nach Europa ein. Sie vermischten sich mit der hier ansässigen Bevölkerung. Schließlich wanderten vor 4.000 Jahren Menschen aus den östlichen Steppen Richtung Westen, und es kam erneut zu einer Vermischung und zum Kulturaustausch.

{image}„Mit der Darstellung der vielen Migrationsereignisse in der frühen Geschichte des Menschen möchte das Museum den Besuchern einen Perspektivwechsel ermöglichen: Sie können das Thema aus dem archäologischen Blickwinkel betrachten und so einen distanzierten Standpunkt einnehmen, der nicht von Tagesaktualität geprägt ist, sondern von der Suche nach wissenschaftlicher Erkenntnis“, erklärt Rainer-Maria Weiss.

Die Ausstellung lädt die Besucher ein zu ergründen, welche Ursachen, Mechanismen und Auswirkungen hinter dem Phänomen der Migration standen und stehen. Besucher können die Ausstellung auf unterschiedlichen Informationsebenen erleben. Mit Audio-Reiseführern für Kinder und Erwachsene reisen sie zu den wichtigsten Migrationsereignissen in unsere Vergangenheit.

Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro, bis 17 Jahre frei. Zudem gibt es eine Kooperation mit dem Auswanderermuseum BallinStadt: Gegen Vorlage eines Tickets von „Zwei Millionen Jahre Migration“ erhalten Museumsbesucher in der BallinStadt Hamburg einen „2 für 1“-Rabatt: Nur die erste Person zahlt Eintritt, die zweite hat freien Eintritt. (cb)