Gedenken an Pogrom gegen jüdische Einrichtungen in Harburg
: Kranzniederlegung am Mahnmal mit Klaus Barnick und Birgit Rajski. Foto: nk

Gedenken an Pogrom gegen jüdische Einrichtungen in Harburg

Harburg – Jahr für Jahr steht eine Schar von jungen und älteren Menschen am Rand des Schwarzenberg-Parks und kann das, was sie empfindet kaum in Worte

fasssen: Vor 79 Jahren, am 10. November 1938, schändeten SA-Männer und Hitler-Jungen hier den jüdischen Friedhof, wenig später stand die Leichenhalle in Flammen und an der Eißendorfer Straße wurde die Tür der Synagoge aufgebrochen und das Mobiliar verwüstet.

Pröpstin Carolyn Decke hatte Worte für die Stimmung, in ihrer erfreulich nach vorn gerichteten kurzen Ansprache machte sie Mut, Widerstand gegen bedrohlichen Entwicklungen zu leisten. Es sei an der Zeit – zumal jetzt mit der AfD eine Partei in den Bundestag eingezogen sei, die ganz bewusst „Menschen ausgrenzen will“. Und Bezirksamtsleiter Thoms Völsch hatte in einem Beitrag, der verlesen wurde, an ein (leicht verändertes) Zitat des Philosophen George Santanaya erinnert, das Mahnung genug sein muss: „Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist verdammt sie zu wiederholen.“

Begleitet von der Polizei zog die Schar – mit brennenden Kerzen voran – über Schwarzenbergstraße und Finanzamtsknoten zu dem 1988 errichteten Nachbau des Synagogen Portals.

Birgit Rajski, Vorsitzende der Bezirksversammlung, schilderte noch einmal die Entstehungsgeschichte dieses Mahnmals, zuvor hatte sie schon gesagt: „Die moralische Pflicht, die auf uns liegt, erfüllt sich aber nicht nur im Erinnern. In uns existiert auch eine tiefe und unauslöschliche Gewissheit. Aus diesem Erinnern ergibt sich ein Auftrag: „Schützt und bewahrt die Mitmenschlichkeit, die Rechte eines jeden Menschen!“ ag