Eine Schwimmhalle für Harburg: Bäderland argumentiert dagegen
Das Freizeitbad Midsommerland am Außenmühlenteich. Foto: André Zand-Vakili

Eine Schwimmhalle für Harburg: Bäderland argumentiert dagegen

Harburg – Mit der Sammlung von Unterschriften im Rahmen eines Bürgerbegehrens macht sich die Initiative „Yes, We Swim“ für den Bau einer neuen

Schwimmhalle in Harburg stark. Die Initiative führt zahlreiche Gründe ins Feld. Unter anderem wird moniert, dass man in Harburg nicht ordentlich Schwimmen lernen kann. „Das stimmt nicht“, sagt Michael Dietel, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei Bäderland. „Man braucht kein tiefes Wasser, um schwimmen zu lernen“, sagt er in Anspielung auf das Midsommerland, wo es nur sein sogenanntes Nichtschwimmerbecken gibt, in dem natürlich auch Schwimmen kann. „Flaches Wasser ist sogar besser geeignet, um Schwimmen zu lernen.“ Die erste Schwimmprüfung, dass Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“, könne auch im Midsommerland abgelegt werden. „Die Prüfordnung gibt vor, dass 25 Meter geschwommen werden müssen. Nicht das die Bahn dafür 25 Meter lang sein muss.“ Beim Jugendschwimmabzeichen in Bronze ist dann das Bad aber nicht mehr geeignet. Hier sieht die Prüfordnung vor, dass einmal etwa zwei Meter tief getaucht werden muss.

Dieser Anforderung an die Wassertiefe entsprechen die Bäder in Wilhelmsburg und Neugraben. „Wilhelmsburg und Neugraben haben auch die Kapazität“, sagt Dietel. In beiden Bädern sind auch kurzfristig Plätze für Schwimmkurse frei. Auch in Harburg im Midommerland werden solche Pinguin-Kurse angeboten. „Wir haben in allen Kurse kurzfristig Plätze frei“, so Dietel. Aktuell weist die Terminübersicht für das Midsommerland sowohl für die nächste Schnupperstunde am 4. Dezember, wie auch für den kommenden Kurs, der am 28. November beginnt, jeweils mehrere freie Plätze aus. Das es bei sehr frühen Anmeldungen zu Wartelisten kommt, erklärt der Bäderland-Sprecher so: „Viele Eltern melden ihre Kinder gleichzeitig für mehrere Kurse an und tragen sich später nicht aus.“

Das Harburg ein Freizeitbad bekommen hat, in dem das sportliche Schwimmen hinten an steht, sei gewollt gewesen. „Die Planung erfolgte nicht aus dem blauen Dunst“, so Dietel. „Das Angebot richtet sich gezielt an Familien.“ Wer das sportliche Schwimme bevorzuge, dem stehen die Bäder in Neugraben und Wilhelmsburg, dort sogar mit zwölf Bahnen, offen. Insgesamt sei der Süderelberaum im Vergleich zu anderen Hamburger Regionen gut versorgt. Dazu gibt es in Heimfeld die Schwimmhalle des TUS, der von Schwimmkursen bis zum leistungsorientierten Schwimmen verschiedene Angebote hat. Im nahen südlichen Umland gibt es Schwimmbäder in Over und Hittfeld. Die Eintrittspreise sind bei Bäderland überall annährend gleich und liegen für Kinder in den drei Bädern rund in Neugraben, Wilhelmsburg und Harburg zwischen 2,9 Euro und 3,3 Euro. Im Midsommerland ist die Badezeit bei dem Preis auf eineinhalb Stunden begrenzt. In Hittfeld und Over können Jugendliche für zwei Euro schwimmen gehen. Beim TUS in Harburg sind die Schwimmzeiten für Nicht-Mitglieder zeitlich eingeschränkt. Dort kostet der Eintritt für Erwachsene dann 5 Euro.

Am Ende kommt ein echtes Problem, dass eine Umsetzung der Forderung eines Schwimmbades in Harburg in ganz weite Ferne rückt. Bei dem letzten in Hamburg eröffneten Schwimmbad betrug die Zeit von der Planung bis zur Fertigstellung rund zehn Jahre. Das ist das untere Ende, mit dem bei einer Umsetzung eines solchen Projektes gerechnet wird. zv

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