Erster Entwurf: Neubau des Harburg-Centers nimmt Fahrt auf
So könnte der Neubau am Harburger Ring aussehen Foto: Schenk + Waiblinger

Erster Entwurf: Neubau des Harburg-Centers nimmt Fahrt auf

Harburg – Noch steht das Harburg-Center, das seit mehr als einem Jahrzehnt die positive Entwicklung der Harburger Innenstadt empfindlich gebremst hat.

Doch nach dem Verkauf soll jetzt alles ganz schnell gehen: Der Investor, die BBP Immobilien GmbH hat erste Entwürfe des Architektenbüros Schenk + Waiblinger als Bauvoranfrage eingereicht. Damit wird ausgelotet, was Verwaltung und Politik von einem Neubau erwarten und was sie genehmigen würden.

Öffentlich ist noch nicht viel bekannt, doch die ersten Kommentare der Bezirkspolitiker lassen erahnen: „Wir wollen diesen Neubau. Und deshalb werden wir großzügig sein.“ Im Klartext heißt das: Der Investor kann damit rechnen, dass ihm einige Befreiungen von den Festlegungen des Bebauungsplans „Harburg 23“ gestattet werden. Nach Informationen von harburg-aktuell soll dem Regionalausschuss Harburg gestern Abend schon eine  Liste mit neun Befreiungen vorgelegt worden sein – mit einem positiven Votum der Bauprüfabteilung. Unter anderem soll die Zahl der erlaubten Vollgeschosse an der süd-westlichen Seite des Neubaus hin zur Seevepassage um sechs auf elf erhöht werden.

Ganz klar, was Politik und Verwaltung wollen. Der ätzende Leerstand an zentraler Stelle soll durch einen attraktiven Neubau mit mehr als 200 Wohnungen und Ladengeschäften im Erdgeschoss ersetzt werden und Leben in die Innenstadt bringen. Und weil man gerade dabei ist, Harburg neu zu denken, hat die CDU die Initiative ergriffen und den Gloria-Tunnel wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Wie berichtet ist die Idee gescheitert, dem Tunnel mit dem Kulturcafé von Künstler Toro seine Tristesse zu nehmen. „Hier müssen wir noch einmal ganz neu nachdenken“, sagt Uwe Schneider, CDU-Fraktionsvize in der Bezirksversammlung. Und er betont: „Nachdenken ohne Denkverbote.“ Auf Nachfrage sagt er dann auch etwas, was für Aufregung sorgen wird: „Ja, auch ein Zuschütten des Tunnels kommt in Betracht.“

Diese Idee hatte 2010 auch schon der damalige CDU-Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg, er wurde dann aber nach den Wahlen zur Bezirksversammlung von der SPD zurückgepfiffen. „Zu teuer“, befand damals SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath.
Wie auch immer: spannende Zeiten für diesen Bereich der Harburger Innenstadt! Hier sich fast alles verändern: Das Harburg-Center wird abgerissen, dafür entsteht ein Neubau mit vielen Wohnungen und einer großzügigen Freitreppe hin zur aufgehübschten Seevepassage. Da muss auch der Tunnel aufpoliert werden – vielleicht mit ganz viel Sand. ag