Harburgs Feste an der Außenmühle und auf dem Schwarzenberg auf der Kippe

100622AussenmuehleHarburg - Harburgs große Volksfeste sind in der Krise. Nach einem Antrag der SPD-Fraktion wackelt das Außenmühlenfest. Der Sause mit fast 25 Jahre alter Tradition, zu der fast 100.000 Menschen kommen, droht das Aus. Auf dem Schwarzenberg hat sich der Festplatz als Flop erwiesen. Der angekündigte Neustart war ein Schlag ins Wasser. Den Festplatz, so wurde aus den Reihen der Deputation angedeutet, wird es in Zukunft so nicht mehr geben.
Während auf dem Schwarzenberg das Konzept nicht stimmt, ist es beim Außenmühlenfest die Nörgelei der Politik. Die SPD hatte einen Antrag eingebracht, der mehrere geplante Punkte des Veranstalters abschmettert. Neben der Zündung einer sonst für Filmaufnahmen bei Stunts eingesetzten „Bombe“, von der sich die Veranstalter bereits „verabschiedet“ haben, sind es Zugangskontrollen, die dem Abgeordneten Michael Dose und Fraktion sauer aufstoßen. Die sieht eine „Privatisierung“, weil an den geplanten Zugängen Jugendlichen Alkohol und Erwachsenen mitgebrachte Getränke abgenommen oder ihnen damit der Eingang verwehrt werden soll. „Es gibt nach unseren Informationen kein vergleichbares Stadtteilfest mit ähnlich einschränkenden Absperrmaßnahmen“, so die SPD in ihrem Antrag. Sie ist offensichtlich schlecht informiert. Selbst bei dem letzten Rathausfest direkt vor der Tür der Bezirksversammlung wurden an den Zugängen die Kontrollen verstärkt, was zu einer deutlichen Aufwertung des Festes führte. Beim aktuellen Fanfest auf dem Heiligengeistfeld finden solche Kontrollen ebenfalls statt. In Plön wird beispielsweise die gesamte Innenstadt für ein Fest abgesperrt. Dahinter steckt auch ein wirtschaftliches Interesse. „Wir sind nicht mehr Würstchenverkäufer, sondern in den vergangenen Jahren immer mehr Würstchenaussteller geworden“, sagt Eric Breuel, der einen Schwenkgrill hat und die vergangenen Jahre auf dem Fest verkaufte. „Die Leute kommen mit ihren Lunchpaketen, stellen sich dreist an den Stand und schauen sich das von den Schaustellern finanzierte Bühnenprogramm an. So kann das nicht funktionieren“, sagt Breuel. „Ich bin auch auf dem Fanfest. Ich wäre dort nicht, wenn es dort nicht diese Kontrollen geben würde.“ Ob er in Zukunft wieder nach Harburg kommt, lässt er noch offen. „Das ist ein echtes Problem“, sagt Veranstalter Heiko Hornbacher. „Das Programm, die Dekoration und die Gebühren wollen bezahlt werden. Es ist mittlerweile schwierig geworden Schausteller nach Harburg zu bekommen.“ Allein die Stadt kassiert für das Außenmühlenfest fast einen fünfstelligen Betrag, von dem keine Abstriche gemacht werden sollen. „Wir werden uns mit der Situation auseinander setzen, sehen, wie die Verwaltung tatsächlich entscheidet und dann entscheiden, ob wir das Außenmühlenfest durchführen“, sagt Hornbacher.
Auf dem Kieker hat die SPD aber auch die Stadtparkbühne, an der erst kürzlich eine Party stattfand, die auch einmal jüngeres Publikum angezogen hat. In dem Fall ist es Frank Wiesner, der mit seinem Antrag Details erfahren will, weil es Klagen über Lärm und angeblicher Verdreckung rund um den Stadtpark gegeben hat. zv