Neugraben – Energetische Klötze am Rande der Stadt. Dass so die momentan favorisierte Zukunft des Bauens im wachsenden Stadtteil Neugraben aussieht,
hatte es einigen Bereits nach dem Auftritt von Oberbaudirektor Jörn Walter im März bei Wirtschaftsverein in Harburg gedämmert. „Wir müssen in diesen Tagen natürlich darüber reden, dass wir diese Gebiete sehr dünn und sehr großzügig besiedeln, wie wir es aus der heutigen Perspektive kaum noch einmal machen können“, hatte er in Hinblick auf den bislang entstandenen Teil im Wohngebiet Vogelkamp gesagt. Was das bedeutet, hat Bezirksamtsleiter Thomas Völsch noch einmal bei der aus Sicht des Bezirks „gelungenen Auftaktveranstaltung“ mit dem Titel „Entwicklungsperspektive Neugraben-Fischbek 2025“ verdeutlicht. Teilgenommen haben laut Bezirksamt 130 Menschen aus dem Bereich. Umgerechnet sind das rund keine 0,5 Prozent der Einwohner.

Bereits fertige Teile vom Vogelkamp, die in zu lockerer Bauweise entstanden sein sollen. Foto: Andre Zand-Vakili
„Für mich bedeutet Stadtplanung die Planung eines ganzen Stadtteils im Kontext der Umgebung, nicht aber die Gestaltung einzelner Baugebiete nach Vorgaben aus der Verwaltung ohne Berücksichtigung der Lage“, so Langenberg. Tatsächlich entstünden gerade drei Bebauungsgebiete mit einer Bebauung, die großteils nicht zum Rest des Stadtteils passe. „Es sei denn, man ist Fan von Geschossmietshäusern und meint, man müsse auch den ländlichen Raum damit beglücken, wie Völsch es tut“, so Langenberg. Sein Fazit: „Hier wird ideologische Baupolitik auf Kosten der alteingesessenen Bevölkerung und der Lebensqualität betrieben.“

Die in mehrgeschossiger Bauweise entstandene Sandbek-Siedlung. Foto: Andre Zand-Vakili