Öffentliche stille Örtchen: Lokus-Reform bringt neue Pläne

160606WCHarburg – Knapp 240.000 Euro hat sich die frühere Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt das Gutachten kosten lassen. Es sollte den Bestand der

215 öffentlichen Toiletten in Hamburg aufnehmen und den Zustand der jeweiligen Anlagen dokumentieren. Rausgeschmissenes Geld? Nicht ganz, denn das Gutachten ist die Basis für eine Senatsdrucksache, mit der Bau und Betrieb der Toiletten ab Januar 2017 neu geregelt werden soll. Und das macht durchaus Sinn. Bisher herrscht nämlich Wirrwarr und wer etwas ändern wollte, verirrte sich häufig in einem Dschungel von Zuständigkeiten.

Die Behörde für Umwelt und Energie zum Beispiel hatte die Firma JCDecaux beauftragt, ihre Automatiktoiletten und Urinale zu betreiben. Doch auch die bezirklichen Fachämter „Management des öffentlichen Raums“ und auch „Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt“ hatten Toiletten im Angebot. Zuständig waren auch Hamburger Hochbahn AG, Deutsche Bahn AG, HafenCity GmbH, Hamburg Port Authority und die Sprinkenhof GmbH. Umweltsenator Jens Kerstan und sein Staatsrat Michael Pollmann haben nun vorgeschlagen, künftig alle Toiletten der Stadtreinigung Hamburg zu übergeben. Die soll sie betreiben und wenn nötig, auch neue bauen.

Kerstan und Pollmann haben auch schon detaillierte Pläne vorgelegt, wo sich was ändern könnte. Soll sollen die Toilettensäulen in der Bremer Straße in der Fußgängerzone (Foto) und am S-Bahnhof Heimfeld wegen „niedriger Frequenz“ entfallen. Dafür sollen auf dem Herbert-Wehner-Platz (Nähe Netto-Markt) und im Einkaufszentrum Marmstorf neue Toiletten errichtet werden. Die Toilettensäule am Außenmühlenteich schließlich soll durch einen Neubau ersetzt werden. ag

Veröffentlicht 6. Juni 2016