Dolles Ding: Drehbrücke im Binnenhafen macht hitzefrei

160510BrueckeHarburg – Dies ist kein Aprilscherz! Die gerade erst eröffnete Zitadellenbrücke im Harburger Binnenhafen verträgt die sommerlichen Temperaturen nicht und macht

in der Zeit von 10 bis 18 Uhr hitzefrei. Dann kommt kein Schiff mehr durch. Offenbar funktioniert die Drehbrücke nicht, weil sich der 24 Meter lange Mittelteil bei Wärme zu stark ausdehnt. Rein rechnerisch wird das Stahlteil bei einem Temperaturanstieg von zehn Grad Celsius um 2,88 Millimeter länger.

Inzwischen hat der Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer bestätigt, dass es Probleme gibt. Susanne Meinecke, Sprecherin der Behörde Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „Die Drehbrücke befindet sich im Probebetrieb. Bei beweglichen Brücken muss im Grunde genommen ein ganzer Jahreszyklus durchlaufen werden, um die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse und ihren Einfluss auf das Material zu beobachten und Kinderkrankheit abzustellen. Insbesondere die Auswirkungen von Hitze, Sonne, Eis oder Starkregen auf das Material müssen beobachtet werden.“

Die Zitadellenbrücke sei am 6. Mai wegen einer Störung außer Betrieb genommen.

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Hatte hitzefrei. Die Drehbrücke im Binnenhafen. Foto: zv

Am Montagmorgen sei das Problem  zusammen mit der Herstellfirma der Elektroinstallation untersucht und die Brücke wieder in Betrieb genommen worden. Der Betrieb der Zitadellenbrücke sei seitdem wieder möglich. Bis zu einem Umbau der Sensorik an der Brückenspitze werde es jedoch Einschränkungen es geben:

 Da sich bei starker, direkter Sonneneinstrahlung der Überbau der Brücke oben mehr als unten erwärme, gebe es einen stärkeren Durchhang der Spitze beim Öffnen. Dies könne die Sensorik an der Spitze in der aktuellen Konfiguration beschädigen.

 Daher solle bei der aktuellen starken, direkten Sonneneinstrahlung das Öffnen der Brücke in der Zeit von 10 bis 18 Uhr im „Normalbetrieb“ nicht stattfinden. Ohne direkte starke Sonne ist die Öffnung jederzeit wie geplant möglich.

Der Umbau der Sensoren soll innerhalb der kommenden zwei Wochen erfolgen.

Inzwischen gibt es erste „Betroffene“: „Wir wollten am Sonntag mit einem Schiff zur Auslaufparade des Hafengeburtstags auslaufen“, sagt Helgo Mayrberger, Vorsitzender des Museumshafen Harburg e.V.. „Doch die Brücke blieb dicht. So haben wir unser Picknick eben in Harburg genossen.“

Gorch von Blomberg vom Organisationsteam für das Binnenhafenfest vom 3. bis 5. Juni kann mit der Einschränkung leben – falls die Probleme bis dahin nicht behoben sind: „Wir haben ein umfangreiches Wasserprogramm, deshalb sollte die Brücke ohnehin die meiste Zeit geöffnet sein.“  Es sei kein Problem, wenn sie nur abends geschlossen wird. ag