Fischbek: Historischer Slogan für neues Wohngebiet

160504GartenFischbek – Das nächste große Wohnquartier im Hamburger Süden soll einzigartig und unverwechselbar werden. Deshalb hat die IBA Hamburg GmbH für das Areal zwischen

Sandbek-Siedlung und Neu Wulmstorf einen städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb ausgerufen. Und die IBA drängt gemeinsam mit dem Bezirksamt Harburg auf Eile: Für die voraussichtlich rund 2000 Wohnungen – verteilt auf Geschosswohnungsbau, Reihenhäuser und freistehende Einzelhäuser – soll es schon in zwei Jahren Planrecht geben.

Nach dem Vogelkamp nördlich des S-Bahnhofs Neugraben und dem Fischbeker Heidbrook auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne sollen nun noch die Fischbeker Reethen entstehen – sagt die IBA und beruft sich dabei auf einen alten Flurnamen in dieser Gegend. Ob dieser Name wirklich einprägsam und „marktgängig“ ist,  muss sich erst erweisen, ratlos macht er diejenigen, die es genau wissen wollen, schon. Denn keine der üblichen Internet-Suchmaschinen kennt den Begriff „Reethen“, selbst das klassische mehrbändige Konversationslexikon weiß keinen Rat.

Attraktiver scheint da schon das Ziel zu sein, das die IBA Hamburg für den Wettbewerb formuliert hat. Die Architekten sind nämlich aufgerufen, für das Wohnquartier, aber auch für das benachbarte Gewerbegebiet eine „größtmögliche Qualität des Städtebaus und der Freiflächen“ zu konzipieren. Das Leitbild: „Gartenstadt des 21. Jahrhunderts“! Da werden Erinnerungen wach: Der Vogelkamp, der auch mal Elbmosaik hieß, war ursprünglich als „Gartenstadt Neugraben“ geplant. Das war Mitte der 1980er-Jahre. Dieser Plan wurde aber verworfen, weil der Senat dichter bauen wollte. Als der erste Wachtelkönig auftauchte, wurde wieder abgespeckt.

Die IBA geht mit ihrem Leitbild indes noch viel weiter zurück, zum „Erfinder“ der Gartenstadt Ebenezer Howard. 1898 legte er den Plan für eine Gartenstadt vor, mit der die ungeplante Ausbreitung von Großstädten in geordnete Bahnen gelenkt werden sollte. Einzelheiten stellen IBA und Bezirksamt am Dienstag, 10. Mai, von 10 bis 12 Uhr in der Pausenhalle der Grundschule Ohrnsweg, Ohrnsweg 52, vor. ag

Veröffentlicht 4. Mai 2016