Fischbek: Bürgerinitiative befürchtet Ghettoisierung

160218KarteNeugraben - Die Bürgerinitiative, die sich gegen die im Stadtteil geplante Groß-Unterkunft für mehr als 4000 Menschen wendet, warnt vor einer Fehlsteuerung zwischen

Flüchtlingsunterbringung in Folgeunterkünften und sozialen Wohnungsbau. Eine gleichzeitige Konzentration von besonders großen Flüchtlingsunterkünften und hoher Bautätigkeit im Rahmen des Wohnungsbauprogrammes wird nach ansicht der Initiative für eine einseitige Nachfrage nach diesen Wohnungen durch Flüchtlinge führen. Durch kontinuierliche Nachbelegung der Unterkünfte wird die Nachfrage konstant hoch gehalten. Dadurch bestehe die Gefahr, dass dieser Wohnraum seinem eigentlichen Zweck, dem dringend benötigten Wohnraum für Hamburger Bürger, in diesen Gebieten komplett entzogen wird. Zudem befürchten die Mitglieder, dass durch die hohen Ansiedlungszahlen im Wohnungsmarkt Anreize für reine Flüchtlingsstadtteile gesetzt, die noch mehr Menschen aus den gleichen Herkunftsländern anziehen.

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In Neugraben-Fischbek entstehen laut Bürgerinitiative in den nächstenzwei bis sieben Jahren aufbauend etwa 2.000 Sozialwohnungen. Gleichzeitig sollen durchgängig im selben Stadtteil etwa 3.700 Flüchtlinge mit einem Dringlichkeitsschein auf eine Vermittlung einer Wohnung warten. Man geht davon aus, dass Familien, die erste Wurzeln im Ort geschlagen haben und deren Kinder Schulen in der Umgebung besuchen, auch im Ort Wohnungen suchen werden. Deshalb sei anzunehmen, dass das die neugebauten Sozialwohnungen fast ausschließlich mit Flüchtlingen beleget werden. Durch Nachzug von Flüchtlingen in die Folgeunterkünfte würde die Nachfrage weiterhin hoch gehalten für nahezu alle Neubauprojekte im Stadtteil. Danach würde der Stadtteil Neugraben-Fischbek in den folgenden Jahren mit bis zu 10.000 Flüchtlingen zu rechnen haben. zv

Veröffentlicht 18. Februar 2016