Hausbruch: Neue Häuser machen Grundstück zur unerreichbaren Insel

160108planHausbruch – Eigentlich ist das ein Routinefall: Der Stadtplanungsausschuss hat der Harburger Bezirksversammlung empfohlen, dem Entwurf für den „vorhabensbezogenen

Bebauungsplan Hausbruch 40“ zuzustimmen. Folgen die 51 Bezirksabgeordneten mehrheitlich dieser Empfehlung, ist der Weg für den Bau eines neuen Wohnquartiers am Rehrstieg mit 68 Wohnungen in Doppel- und Reihenhäusern frei. Und der Bezirk kann sich freuen, seiner Verpflichtung wieder ein Stück Folge geleistet zu haben, mit Hochdruck neuen Wohnraum zu schaffen.

Routine, und doch gab es in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses auch ungläubiges Kopfschütteln. Christian Evers, der 1996 an der Technischen Universität Hamburg-Harburg sein Examen als Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Stadtplaung/Städtebau abgelegt hatte, berichtete noch einmal vom Planverfahren und ging dabei auch auf Kritik am Entwurf ein. Es habe nur einen einzigen privaten Einwänder gegeben. Der habe vorgeschlagen, eine der privaten Erschließungsfahrten als öffentliche Straßeverkehrsfläche auszuweisen. So könne er sein dahinter liegendes Grundstück nutzen (siehe roter Pfeil in der Grafik) – wie in den vergangenen 30 Jahren, als ihm der damalige Gartenbaubetrieb die Durchfahrt erlaubt habe.

Außerdem – so der Einwänder – wolle ein Imker, dessen Bienenstöcke bisher auf dem Gelände des Gartenbaubetriebs standen und nun dem Wohnungsbau weichen müssen, seine Bienen jetzt auf dem Grundstück des Einwänders starten lassen. Dafür müsse er gelegentlich mit Auto und Hänger die Straße im neuen Wohngebiet nutzen.

Abgelehnt! Das Planungsbüro Evers & Küssner hat nach Absprache mit dem Bezirksamt entschieden, dem Vorschlag nicht zu folgen. Die Privatstraße bleibt Privatstraße. Begründung: Es habe nie eine Erlaubnis zur Durchfahrt über das Gelände des Gartenbaubetriebs gegeben. Der Eigentümer des „gefangenen“ Grundstücks könne dies auch über die Straße Erlenbruch erschließen. Und auch die Spekulation des Einwänders, später könnten über die als Privatstraße geplante Verbindung weitere Wohnquartiere erschlossen werden, weist das Planungsbüro zurück. So etwas sei nicht geplant. Und wenn, dass sei die kleine Privatstraße überlastet. Ag