Chefanalyst Folker Hellmeyer begeistert 500 Besucher

151014SparHarburg/Buchholz - Gerhard Oestreich hatte den mehr als 500 Besuchern in der ausverkauften Empore in Buchholz nicht zu viel versprochen, als er auf

das Anforderungsprofil einging, das der Referent des 8. Investmenttags der Sparkasse Harburg-Buxtehude erfüllen musste. „Informativ sollte er sein, den Kunden aber auch eine klare Orientierung geben“, sagt der für Buchholz und Umgebung zuständige Regionaldirektor der Sparkasse Harburg-Buxtehude.

Dazu müsse er einen klaren Blick für Fakten haben, ein messerscharfer Analyst sein und in seiner kritischen Bewertung kein Blatt vor den Mund nehmen. All dies traf wie die Faust aufs Auge auf den 54-jährigen Folker Hellmeyer zu, seines Zeichens seit 2002 Chefvolkswirt der Bremer Landesbank und gern gesehener Gast in TV-Talkrunden.

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Sparkassen-Vorstand Andreas Sommer (von links), Referent Folker Hellmeyer, Filialleiter Stephan Tiedemann und Regionaldirektor Gerhard Oestreich beim Sparkassen-Investmenttag. Foto: pr

Hellmeyer bestätigte seinen Ruf vor den Augen von Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse und dem Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Heinz Lüers eindrucksvoll, präsentierte sich zudem als erstklassiger Unterhalter und gab den 500 Besuchern jene Antworten auf die drängendsten Fragen mit auf den Heimweg, um diese in das nächste Gespräch mit dem Sparkassen-Berater einfließen zu lassen: „Wohin tendiert der Dax? Bleiben die Zinsen so niedrig? Was passiert mit den Immobilienpreisen?“

Gleich zu Beginn seines etwa einstündigen Vortrags auf dem Sparkassen-Investmenttag machte Hellmeyer deutlich, dass das Thema „Wirtschaft und Politik - ein Dilemma!“ nicht korrekt gewählt sei. Vielmehr müsse man von Dilemmata, also dem Plural, sprechen. „Die Potenz wirtschaftlicher Entwicklungen wird durch politische Entscheidungen nivelliert“, lautet eine Kernaussage.

Und der Mann, der seine Karriere 1984 als Devisenhändler bei der Deutschen Bank in Hamburg und London begonnen hatte, hält es mit Aristoteles. „Nur Strukturreformen schaffen eine nachhaltige Zukunftsfähigkeit.“ Aus dieser Überzeugung übt Hellmeyer wiederholt Kritik an den USA, die angeführt vom Zirkel um den ehemaligen Notenbank-Präsidenten Alan Greenspan nur kosmetische Eingriffe vornehmen, die tatsächlichen, in den Strukturen begründeten Probleme aber nicht angehe würden.

„Nicht China ist das Problem der Weltwirtschaft, sondern die USA“, sagt Folker Hellmeyer, „die aktuelle Situation in den Vereinigten Staaten ist fragiler als vor der Lehmann-Pleite.“ Die Euro-Zone befindet sich seiner Meinung nach dagegen auf dem richtigen Weg.

Die Besucher des 8. Sparkassen-Investmenttag in Buchholz waren begeistert von der Veranstaltung, welcher bei einem gemeinsamen Imbiss mit regem Meinungsaustausch ausklang. Genügend Themen hatte dieser Abend wahrlich zu bieten.  (cb)