Harburg - 1968 fuhr der letzte Fährdampfer vom ehemals eigenständigen Harburg zu den Hamburger Landungsbrücken. Seitdem gilt: Bahn- oder Busfahren. Aber
am 13. September lebt die Strecke wieder auf: Die KulturWerkstatt Harburg hat einen Barkassen-Pendelservice organisiert, der mit insgesamt sechs Fahrten dieses Erlebnis wieder ermöglicht, passend zum Tag des Denkmals. Einmal Nord-Süd durch den ganzen Hafen - diese Route ist nicht bei Hafenrundfahrten erlebbar, sondern etwas ganz Einmaliges.
Die Barkassen fahren ab "Hafentor" durch den Reiherstieg. Fahrgäste erleben die "Rückseite des Hafens", dann die automatische Spülschleuse zur Süderelbe und überwinden schließlich in der Harburger Hafenschleuse, die den Harburger Binnenhafen zum tidefreien Seeschiff-Hafen macht, bis zu dreieinhalb Meter Wasserstandsunterschied. Viele Infos über diesen unbekannten Teil der Stadt kommen direkt von Fachleuten an Bord. Am Harburger Anleger Kanalplatz ist man nach eineinviertel Stunde Fahrzeit mittendrin, nämlich in fußläufiger Entfernung zu sechs geöffneten Denkmälern, allen voran das Domizil der Kulturwerkstatt selbst (Kontorhaus Kanalplatz 6) und direkt gegenüber der Portalkran am Lotsekai (ehemals Mulch Güterservice), den die Kulturwerkstatt zu einem lebendigen, funktionierenden Industriedenkmal und "Kulturkran" gemacht hat. Dort liegt das Frachtsegelschiff UNDINE zur Beladung bereit. Das "Neue Kaufhaus" von 1820, die Brücken und Schleusen im Harburger Binnenhafen, das Harburger Rathaus und weitere Leckerbissen auf engem Raum lohnen einen Ausflug mit der ganzen Familie. Wo kann man schon mal einen Hafenkran besteigen, einen Güterwaggon oder den Laderaum eines Frachtseglers erkunden?
Die Abfahrten sind 10.30, 13.30, 16.30 ab "Hafentor" (direkt an Brücke 1 angrenzend, Barkassendienst Fa. Bülow) und 12.00, 15.00, 18.00 ab Kanalplatz, Harburg. Einfache Fahrt 10 Euro, Hin-und Rück 15 Euro, Kinder erhalten 50 prozent Rabatt. Fahrkarten gibt es an Bord. Plätze können nicht reserviert werden. zv
Veröffentlicht 9. September 2015