Baustellen nagen an der Substanz der Gastronomie im Binnenhafen

120621OsvaldoBinnenhafen – Ist das Kunst oder wird hier gearbeitet, könnten sich viele Autofahrer und Fußgänger gefragt haben, die durch den Schellerdamm gekommen sind. Denn dort stehen an der Baustelle große Kabeltrommeln

wie Skulpturen. Nur Arbeiter sieht man so gut wie nie. Seinen Sinn für Humor hat Osvaldo Ferilli in dieser Sache nicht mehr. Seit Oktober vergangenen Jahres ist sein Restaurant Silo16  von den Bauarbeiten betroffen. Parkplätze fehlen. Fußgänger haben es schwer. Attraktiv ist es in keinem Fall. „Das geht schon an die Substanz“, sagt Ferilli. „Ich musste Personal entlassen und die Öffnungszeiten verkürzen. Der Graben vor meiner Tür schreckt Gäste ab.“

 

Der „Graben“ ist nötig um neue Leitungen zu legen. Es sind neue 10 KV-Leitungen, die der Energieversorger Vattenfall dort verlegt. E.on-Hanse hat sich eingeklinkt und verlegt Gasleitungen. Das dazu eine Dauerbaustelle nötig ist, kann man als Laie kaum nachvollziehen. Vor allem nicht über so viele Monate. „Der Informationsfluss ist unglaublich schlecht“, sagt Ferilli. „Ich bin von der Baustelle überrascht worden. Niemand hat gesagt wie lang sie bestehen bleibt. Für mich ist kein Ende absehbar. Ich kann überhaupt nicht planen.“ Da werden sich der Gastronom und die anderen genervten Anlieger noch etwas gedulden müssen. Laut Bezirksamt sind die Bauarbeiten Ende Juli beendet. Dann kehrt so etwas wie ein Normalzustand ein. Das Ende der Bauarbeiten ist das aber noch lange nicht. Aktuell steht die Sperrung der Seehafenbrücke für drei Wochen an. Montag geht es los. Dann ist der Binnenhafen fast wie abgeschnitten. Auch die Zufahrt von der Hannoverschen Straße in Richtung Karnapp ist wegen Bauarbeiten voll gesperrt.  zv