Das Krankenhaus Harburg: Historische Bilder aus der Zeit als Kaserne
Die Zufahrt zur Kaserne, die heute noch Haupteinfahrt zum Krankenhausgelände ist. Foto: Privat

Das Krankenhaus Harburg: Historische Bilder aus der Zeit als Kaserne

Heimfeld - Mit seinem auf Lungenheilkunde spezialisierten Klinikum ist das Krankenhaus Harburg eines der wichtigsten Krankenhäuser in der Corona-Krise im Raum Hamburg.

Die Räume der Lungenabteilungen liegen in den alten Gebäuden der Klinik. Sie waren vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, 1949, bezogen worden.

Dass das Krankenhaus am Eißendorfer Pferdeweg eine so wichtige Lungenabteilung erhielt, hatte seinen Grund. Viele Lungenkrankheiten, wie die bakterielle Infektion Tuberkulose, gelten als hoch ansteckend. Krankenhäuser, die sich um solche Erkrankungen kümmerten, wurden damals gern an den Rand der Städte gelegt, weil man so Ansteckungen minimieren wollte. Auch das Harburg ein Industriestandort war, dürfte zur der bei der Einrichtung des Krankenhauses eine Rolle gespielt haben. Industrie bedeutete damals noch viele Lungenkranke.

Gebaut wurden die Gebäude aber als Kaserne. harburg-aktuell hat aus einem Privatbesitz einige dieser Bilder bekommen. Sie stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Bereits 1936 war das 3. Bataillon des Infanterieregimentes 69 in die neu gebaute Dominik-Kaserne am Eißendorfer Pferdeweg eingezogen. Die motorisierte Infanterieeinheit war damals aus der Landespolizei heraus entstanden. In Friedenszeiten waren dort 935 Soldaten mit 355 Fahrzeugen untergebracht. Auch Panzerjäger gehörten zu den dort kasernierten Soldaten.

Im Januar 1994 musste sorgte eine Hinterlassenschaft des Militärs für einen Großeinsatz in dem Krankenhaus. Damals war auf dem Gelände auf einer Grünfläche in einer Tiefe von 30 Zentimetern eine etwa 80 Zentimeter lange Riegelmine gefunden worden, die eine hohe Sprengkraft besitzt und gegen Panzer eingesetzt wurde. Die Mine mit vier Kilo Sprengstoff konnte nicht abtransportiert und nicht entschärft werden. Sie wurde in einer eigens ausgehobenen Grube gezielt gesprengt. Vorher musste unter anderem eine Intensivstation evakuiert werden.

Die Kasernenbauten sind bis heute zum größten Teil komplett erhalten und gut wiederzuerkennen. Auf dem ehemaligen Exerzierplatz liegen jetzt die neueren Gebäude der Asklepios-Klinik. zv
{image}
{image}