Sensationell: FC Süderelbe verliert nur 0:2 gegen den großen HSV

130416Neugraben- Um 17:28 Uhr war es dann endlich soweit. Der HSV-Bus "Rauten-Express" bog von der Cuxhavener Straße in den Opferberg ein, nur wenige Minuten später bildeten die Ordner eine Gasse,

damit die HSV-Stars bequem in die Gäste-Kabine schreiten konnten. Marcell Jansen begrüßte die Fanschar mit einem hanseatischen "Moin, Moin" und Heung-Min Son lächelte etwas verlegen. Nur auf den frischgebackenen Kapitän Rafael van der Vaart, Keeper Rene´ Adler und Heiko Westermann warteten die Fans vergeblich, sie nahm HSV-Coach Thorsten Fink nicht mit zum Testspiel beim FC Süderelbe. Doch die Enttäuschung über das Fehlen der drei Stars war schnell verflogen, Fink ließ mit Jeffrey Bruma, Milan Badelj, Tomas Rincon, Dennis Aogo und Son einige klangvolle HSV-Spieler auflaufen. Darüber hinaus feierte Ivo Ilicevic nach monatelanger Pause wegen eines Bündelrisses in den Bauchmuskeln sein Comeback in Neugraben.

Doch der Bundesliga-Dino tat sich trotz der prominenten Besetzung gegen die Elf von Süderelbe-Trainer Jean-Pierre Richter, der passend zum Anlass seinen 26-Jährigen Geburtstag feierte, richtig schwer. Der HSV, der zuletzt gegen den 1. FSV Mainz 05 einen 2:1-Erfolg feierte, wirkte uninspiriert und ideenlos. Die erste kleinere Bewährungsprobe erhielt Dennis Lohmann in der siebten Minute durch einen Freistoß von Son, doch den Schuss konnte der Keeper des Landesligisten sicher aufnehmen. Und weil der HSV in den ersten Minuten wenig Tempo und Entschlossenheit zeigte, trauten sich die Amateure die ein oder andere "Provokation" zu. So ließ etwa McCash Davis an der Seitenlinie den Nationalspieler Jansen mit einer "Finte" stehen, die 2500 Fans am Opferberg honrierten die kleine Show-Einlage mit Applaus. Mit einem 0:0 ging es dann für beide Teams in die Pause. im zweiten Durchgang brachte Fink Per Ciljan Skjelbred für Milan Badelj und Nachwuchsspieler Angelo Langer für Jansen.

Mit einer Glanzparade verhinderte der eingewechselte Marc Wendt in der 55. Minute den Rückstand: Von links bediente der Tscheche Petr Jiracek den freistehenden Tolgay Arslan, dessen Kopfball fischte der Torhüter aber aus dem Eck. Doch der Richter-Elf ging mit der Zeit die Kraft aus und die Profis konnten das für sich nutzen. Erst traf Jiracek in der 67. zur Führung, kurz vor Schluss erhöhte Arslan auf 2:0 und verhinderte damit die Blamage, wenngleich der HSV die 90 Minuten sichtlich im Schongang absolvierte. Einziger Wermutstropfen: Der Koreaner Son musste in der 65. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden, anschließend stapfte der Youngster mit einem dick bandagierten Knöchel zum Bus.

Für den Landesliga-Klub war das Duell gegen den HSV insgesamt ein einmaliges Erlebnis. So wird Richter den Tag nach eigenen Angaben so schnell nicht vergessen, er freute sich über ein tolles Spiel seiner Mannschaft, die sich mit Biss und Kampf den Profis entgegenstellte. Er sagte: "Wir haben die Räume gut zugestellt und stark verteidigt. Dieses Ergebnis ist einfach sensationell." Doch besonders freute sich der Coach über die Begeisterung der Zuschauer: "Es ist einfach toll, dass so viele Leute gekommen sind, für die ganze Süderelbe-Region einfach wunderbar."

Nach dem Spiel beglückten einige Stars die Fans noch mit Autogrammen und gemeinsamen Fotos, dann verließ der HSV-Tross die Sportanlage. Für einige Stunden stand Neugraben "Kopf".(pw)

Hier ein paar Bilder vom Testspiel:

 

130416hsvfcs7  130416hsvfcs3  130416hsvfcs  130416hsvfcs4  130416hsvfcs11

 

130416hsvfcs5  130416hsvfcs6  130416hsvfcs8  130416hsvfcs9  130416hsvfcs10