Radsport-Historie in Harburg: 2020 gibt es dreifach runde Zahlen
1990 war aus Harburger Sicht ein ganz besonderes Radsportjahr: Am 24. Juni wurden zum ersten Mal die Deutschen Straßenmeisterschaften der Radamateure in Hamburg durchgeführt. Foto: Archiv Knabenreich

Radsport-Historie in Harburg: 2020 gibt es dreifach runde Zahlen

Harburg – Im Jahr 2020 gibt es gleich in dreifacher Hinsicht „Radsportliche Jubiläen in Harburg“: Dreifach runde Zahlen die in den Jahren 1950, 1980 und 1990, auch radsportlich nach Hamburg strahlen.

Der Radsport Verband Hamburg wurde 1950 gegründet. „Ab 1951 gab es dann auch den RV Elbe Harburg, der dann jahrelang den Legendären Großen Phönixpreis,  Norddeutschlands schwerstes Rundstreckenrennen, veranstaltete“, erinnert sich Harburgs Radsport-Experte Karl-Heinz Knabenreich. Heute kaum vorstellbar: Mehr als 10.000  Zuschauer säumten damals die bergige Rundstrecke Denickestraße (Start/ziel) – Thörlstraße – Haakestraße – Denickestraße. Der damalige umjubelte Sieger Albert Mußfled, war auch der erste Hamburger, der nach dem Krieg Nationalfahrer wurde.

1990 war aus Harburger Sicht ein ganz besonderes Radsportjahr: Am 24. Juni wurden zum ersten Mal die Deutschen Straßenmeisterschaften der Radamateure in Hamburg durchgeführt. Es ging um den höchsten Titel im Amateursport, auf einer dreizehn Kilometer langen Runde mit Start und Ziel am Ehestorfer Weg in Harburg. Diese DM war auch gleichzeitig die erste gemeinsame Meisterschaft Ost und West, nach der Wiedervereinigung. Deutscher Meister wurde Gehard Dummert aus Stuttgart, bester Harburger Teilnehmer wurde Bernd Lehmann.

1980 wurde überhaupt die erste Deutsche Radsport-Meisterschaft in Hamburg durchgeführt, die im Querfeldein, mit Start/Ziel an der Kuhtrift, in der Harburger Haake! Bei sonnigen Januarwetter, aber Minus 7 Grad, siegte bei den Profis Klaus-Peter Thaler (Gevelsberg) , der später auch im Münchener Olympiastadion, Querfeldein-Weltmeister wurde. Bei den Amateuren siegte Raimund Dietzen (Trier), der Harburger Olympia-Kandidat Volker Kassun belegte den 9. Platz.

Einige Monate später, am 1. Juni, folgten die nächsten Titelkämpfe, der besten deutschen Nachwuchsfahrer der Jugendklassen A (16-18 Jahre) und B (14-16 Jahre). Der damalige Verbandstrainer, der Harburger Fred Zimmat, hatte eine 23 Kilometer lange Runde ausgesucht, wo auch die Cuxhavener Straße (B73) Rennstrecke wurde und die Bremer Straße (B75) je zweimal überquert werden musste. Knabenreich:Das ist heute kaum noch vorstellbar!“ Start und Ziel war in der Triftstraße, Ecke Fortsweg. Das NDR-Fernsehen berichtete damals mit einem kleinen Film in der Sportschau.

{image}Weitere ,,Harburger Deutsche Meisterschaften“ waren: DM Straße der Frauen 1987, DM Querfeldein 2006 auf der Harburger Jahnhöhe siegten bei den Amateuren der Hamburger Johannis Sickmüller und in der Schülerklasse der Harburger Jannick Geisler, DM Straße Nachwuchs Jug./Junioren 2007, DM Kunstradfahren/Radball/Radpolo 2010, DM Straße Senioren 2015, DM Kunstradfahren/Radball/Radpolo 2017.

So wurden von bisher insgesamt 12 in Hamburg durchgeführten Meisterschaften, allein 9 in Harburg durchgeführt. Und da gab es auch noch eine Weltmeisterschaft: Im Straßenfahren der Feuerwehr. 1997 Fuhren die radsportlichen Retter und Retterinnen, auf der DM-Strecke von 1990, in verschiedenen Alterskategorien, ihre WM-Titel aus. (cb)