England als Vorbild: Grün- Weiss holt bei Meso "Auswärtsdreier"

101121grünweissvsmesoWilstorf-English like! Die Spieler von Grün- Weiss Harburg bekamen von Trainer Sven Siebert englische Tugenden eingeimpft: kämpfen, ackern, beißen. Mit Erfolg. Im Derby gegen Mesopotamien landeten die "Günen"

einen Auwärtssieg. Auch wenn es nicht das große Spektakel war und die Kicker sich zeitweise an die eiskalten Novembertemperaturen anpassten, zeigte sich Coach Sven Siebert durchaus zufrieden: "Wir sind ja mit Personalsorgen in der Abwehr angereist und da war es wichtig, einfache Bälle zuspielen und sicher zu stehen- das haben wir gut gemacht."

Doch der Weg zum Sieg war durchaus steinig, beide Mannschaften schoben sich die Bälle gut 20 Minuten hin und her, ehe Grün Weiss´Stürmer Marco Hoot erstmals das Meso- Tor ins Visier nahm. Der Ball aber rauschte vorbei. Zehn Minuten später hatte Meso die erste richtig dicke Gelegenheit, Andreas Akyol entschied sich aber im Strafraum die Kugel querzulegen, anstatt selbst abzufeuern.

Spielerischer Glanz fehlte, für die mitgereisten Grün- Weiss- Anhänger gab es dann aber doch noch Grund zur Freude. Marco Hoot konnte unbedrängt in den Strafraum flanken, Adressat Heiko Feindt brauchte nur noch den Scheitel hinhalten.

 

Die letzte halbe Stunde schüttelten beide Teams die frostigen Temparaturen ab und so kam noch mal richtig Feuer in die Bude. Zwar gab es keine packenden, herzergreifenden Torraumszenen, dafür ging es in den Zweikämpfen aber ordentlich zur Sache. Dabei griffen die Spieler immer wieder den Unparteiischen an, es wurde lautstark reklamiert und gemeckert. Der Schiedsrichter zückte allein drei Gelbe Karten wegen Meckerns.

Zu oft verloren sich die Spieler in kleinen Zweikämpfen, was insbesondere Siebert auf den Plan rief: "Das waren dumme und unnötige Fouls dabei, das ärgert mich. Denn ich fordere, dass wir fair spielen. Mit diesen Fouls schenken wir dem Gegner leichtfertig Standards und gerade Meso ist bei solchen Situationen stark." Für Musik sorgte bei Meso der kleine Wirbelwind Akyol, mit dem Mirco Peters so seine Probleme hatte. Am Ende warfen die Hausherren alles in die Wagschale und versuchten das Ruder noch rumzureißen- vergebens. Siebert bot drei Stürmer auf und setzte damit auf den Überraschungseffekt: "Damit wollten wir sie natürlich ein wenig überrumpeln." Ein Schachzug der Mitte der zweiten Hälfte aufging, die Abwehr Mesos zeigte Auflösungserscheinungen und konnte das 2:0 durch Ketelhut nicht verhindern. Der dritte Treffer fiel dann in der Nachspielzeit.

Letzte Woche beim Spiel gegen Kosova musste Yasin Tauscher schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nun folgte die genaue Diagnose: Nasen- und Jochbeinbruch, sowie Kreuzbandriss. Ein Schock für Grün- Weiss, denn die laut Siebert "gefährlichste Spitze" wird noch rund vier Monate ausfallen.

Die Freude über den Sieg ließ sich der Coach am Sonntagmittag dennoch nicht nehmen und meinte im Hinblick auf die nächsten Partien: "Das war ein wichtiger Sieg, um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Wenn wir hier nicht gewinnen, dann wäre es aussichtslos." Nächste Woche steht dann Dersimspor auf dem Programm. Mesopotamien tritt nach zwei Niederlagen auf der Stelle und reist nun zu Einigkeit Wilhelmsburg. (pw)