Olympia: Eine einmalige Chance für die Entwicklung der ganzen Stadt

151008ScholzTimmermannHarburg – Feuer und Flamme für Olympia? Im Bürgerzentrum „Feuervogel“ glimmte nur gelegentlich etwas Begeisterung auf. Bürgermeister Olaf Scholz

und Juliane Timmermann, Fachsprecherin Sport der SPD-Bürgerschaftsfraktion waren einen Tag zu früh ins Phoenix-Viertel gekommen, denn erst heute werden die Karten auf den Tisch gelegt: Die liegen mittlerweile vor. Die Gesamtsumme beträgt 11,2 Milliarden Euro. Sie setzt sich aus den Baukosten für Stadien und Hallen mit rund 2 Milliarden Euro, das olympische Dorf für rund 1,7 Milliarden, die Kosten für Sicherheit für rund 461 Millionen Euro oder den ankauf von Hafenflächen  für rund 1,3 Milliarden zusammen. Für die olympischen Segelregatten in Kiel werden 146 Millionen Euro ein kalkuliert. Die Einnahmen werden mit 3,8 Milliarden Euro angesetzt. Vom Bund, so Scholz, wird 6,2 Milliarden Euro dafür nach Hamburg fließen. Die Stadt übernehme die übrigen 1,2 Milliarden Euro für die Austragung der Spiele.

Scholz spulte die Vorteile für die Stadt routiniert runter. Vor allem gelte es, Hamburgs Bekanntheitsgrad in der Welt zu verbessern. Das hält der Erste Bürgermeister weiterhin für nötig, auch wenn ein Scherzbold aus dem Publikum dagegen hielt: „Die Stadt ist doch schon in Form der Hamburger weltweit in aller Munde.“

Zudem sei Olympia eine einmalige Gelegenheit für die Stadtentwicklung. Da könne vieles realisiert werden, was sonst keine Chance hätte. Was Olympia denn für Harburg bringe, wollte jemand wissen. Scholz: „Wir bauen einen wunderschönen Bahnhof.“ Kurzes Rätselraten im Publikum, dann die Erklärung: Gemeint war die neue U-Bahnstation an den Elbbrücken, dort könnten die Harburger immerhin direkt umsteigen. Außerdem würde auch der Weiterbau der „mehrfach schallgedämpften“ A26 die Verkehrssituation in Harburg verbessern. Und schließlich der Wohnungsbau. Der bringe mehr Menschen nach Harburg, und mehr Menschen machten jede Stadt attraktiver.

Olympische Sportstätten wird es in Harburg allerdings nicht geben. In den ersten Bewebungsunterlagen war eine Mountainbike-Strecke in der Haake skizziert. Diese Idee war aber verworfen worden, weil die Organisatoren das Rennen per Hubschrauber-Kameras übertragen wollen. Das sei aber wegen der hohen Bäume in der Haake nicht möglich. ag