Strandkorb
Der Strandkorb im eigenen Garten. Foto: André Zand-Vakili

Der Strandkorb erobert das Binnenland

Ratgeber - An der Nord- und der Ostsee ist der Strandkorb nicht mehr wegzudenken und prägt seit knapp 150 Jahren nachhaltig das Erscheinungsbild. Generationen von Touristen nutzten und nutzen seine Vorzüge. Geschützt vor ewigem Wind, dem stetigen Sandflug und der kräftigen Sonneneinstrahlung entspannt sich der Küstenbewohner und genießt das Konzert der Wellen. Selbst bei einem Regenschauer bleibt man im Strandkorb einigermaßen trocken.

Mehr und mehr entdecken auch die Bewohner im Landesinneren das komfortable Möbelstück. Von Hamburg bis München stellen sich unsere Landsleute ein solches in den eigenen Garten oder auf die Veranda, um sich zu jeder Tageszeit eine Auszeit im Strandkorb zu gönnen und sich von der Hektik des Alltags zu erholen.

Der Strandkorb – ein deutsches Phänomen
Die bequemen Möbelstücke sind ein fester Bestandteil deutscher Strandkultur. Zwar waren Strandkörbe um die Wende zum 20. Jahrhundert auch in Ländern verbreitet, in denen ähnliche klimatische Bedingungen wie an den heimischen Küsten vorherrschen. Doch mit Ende des 2. Weltkriegs übernahmen an den Stränden Dänemarks, der Niederlande, der britischen Inseln und Polens die Liegestühle die Vorherrschaft. In den Küstenregionen von Borkum bis Rügen und von Emden bis Greifswald blieben die Strandkörbe dominant.

Strandkorbtypen
Strandkörbe gibt es sowohl als Nordsee- als auch als Ostseemodell. Während ersteres sich durch eine gerade Liniengebung und eckige Kanten auszeichnet, bietet die Ausführung von der Ostsee abgerundete Seitenteile und eine gebogene Haube. Bei Halbliegern lässt sich die Rückenlehne um 55° nach hinten klappen. Volllieger dagegen lassen einen Winkel um die 90° zu. Das Innere des Strandkorbs wird zu einer ebenen Fläche, auf der es sich bequem liegen lässt.

Die Hersteller halten inzwischen zahlreiche Extras bereit. Neben dem klassischen Zweisitzer kann zwischen Drei-, Vier- und Fünfsitzern gewählt werden. Als individuelle Sonderanfertigung sind Strandkörbe mit Fußrasten und Stauraum erhältlich. Einige Ausführungen kommen mit einem integrierten Klapptisch daher, besitzen eingenähte Seitentaschen und ein abschließbares Fach für Wertsachen. Luxusmodelle sind mit einer eigenen Bar und einer integrierten Sitzheizung sowie einer Musikanlage ausgestattet. Als besonderer Clou erweist sich ein drehbares Untergestell, damit dem Lauf der Sonne gefolgt werden kann.

Der Strandkorb im Garten
Aufgrund dieser Attribute verwundert es nicht, dass es viele Interessenten gibt, die sich ein solch opulentes Möbelstück in den eigenen Garten oder auf die Terrasse stellen. Dort bietet der Strandkorb ein Plätzchen, das zum Lesen, Entspannen und Träumen einlädt.

Allerdings ist der Korb im Garten wie am Strand von März bis Oktober den Witterungsbedingungen ausgesetzt. Der Strandkorb ist ein schweres Möbelstück, er lässt sich nicht einmal eben so auf die Schnelle versetzen. Deshalb kommt der Auswahl des Standortes und des Untergrundes eine entscheidende Bedeutung zu.

Der Standort
An der Küste steht der Strandkorb auf Sand. Deshalb herrscht bei vielen Gartenbesitzern die irrige Meinung vor, für den Standort im Garten eigens eine Sandschicht aufschütten zu müssen. Während das Wasser am Strand schnell abfließt und der Sand rasch abtrocknet, ist das im Garten nicht der Fall. Dort hat die Feuchtigkeit länger Bestand. Die Folge sind Schimmelbefall und Fäulnis. Schnell sprießt Unkraut hervor. Zudem benutzen Haustiere und freilaufende Katzen aus der Nachbarschaft die Sandschicht gerne zur Verrichtung ihrer Notdurft.

Es empfiehlt sich, für den Strandkorb einen Standplatz in Form eines flachen Podests anzulegen. Dazu eignen sich Ziegelsteine, Bodenplatten und vor allem Holzdielen. Durch die erhöhte Position spritzt weniger Schmutz an den Strandkorb, die Bildung von Staunässe wird verhindert.

Die Pflege
Hochwertige Strandkörbe sind eher pflegeleicht. Der Aufwand steht in Korrelation mit dem verwendeten Material. Kunststoff schmälert zwar das Erscheinungsbild, lässt sich aber einfach mit Wasser und Seife sauber halten. Wenn Hölzer verbaut sind, sollten diese Teile mindestens einmal im Jahr mit einem Hartholzöl oder einem ähnlichen natürlichen Produkt behandelt werden. Selbst hochwertiges Teakholz bekommt unbehandelt eine Patina und vergraut mit der Zeit.

Die Stoffe der Sitze und Kissen sind in der Regel abnehmbar und können einfach in die Waschmaschine gesteckt werden. Vor dem Einlagern in der kalten Jahreszeit wird der Strandkorb gründlich gereinigt. Am besten zur Überwinterung geeignet ist der Schuppen, der auch für andere Gartenmöbel genutzt wird.