Hamburg und seine starken Frauen
Wie Hambrugs starke Frauen auch ein Wahrzeichen: Die Speicherstadt. Foto: André Zand-Vakili

Hamburg und seine starken Frauen

Hamburg - Gegeben hat es sie schon immer: starke Frauen aus Hamburg. Bei einem Spaziergang durch die Stadt fällt jedoch auf,

dass die meisten Straßen nur nach großen Männern der (Stadt-)Geschichte benannt wurden - wie zum Beispiel die Theodor-Yorck-Straße in Harburg. Seit 2018 gibt es jedoch die App "Hamburger Frauenbiografien". Mit dieser kann man die interessantesten weiblichen Persönlichkeiten der Hansestadt unterwegs via Smartphone kennenlernen. Wer unter anderem mit dabei ist, steht hier.



Friederike Klünder (1776-1848)
Während der Napoleonischen Kontinentalsperre Anfang des 19. Jahrhunderts waren viele Blankeneser vom Fischfang abgeschnitten und so von der Hungersnot betroffen. Die Wohltäterin Friederike Klünder wollte nicht tatenlos zusehen und besorgte Flachs, mit dem Fischerfrauen eine große Leinwand webten. Diese wurde anschließend zum Wohl der Bedürftigen versteigert. Die gebürtige Blankeneserin organisierte auch eine Armenhilfe und sorgte dafür, dass sich mehr als 2.000 Menschen in der Nachbarschaft gegen Pocken impfen lassen konnten.



Agathe Lasch (1879-1942)

Akademische Karrieren waren für Frauen nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Im Jahr 1909 promovierte die damals 30-jährige Agathe Lasch mit einer wissenschaftlichen Arbeit über die mittelniederdeutsche Sprache und trat 14 Jahre später als erste Professorin ihr Amt an der Universität Hamburg an. Dort unterrichtete sie Germanistik und legte so den Grundstein für viele weitere weibliche Akademikerinnen. Im Jahr 1926 gründete die Universität speziell für die Professorin den außerordentlichen Lehrstuhl für Niederdeutsche Philologie.



Rosamunde Pietsch (1915-2016)

Die erste Kommissarin Hamburgs ist auch bekannt als "die Mutter der Polizistinnen". Als erste Frau in der Geschichte der Hansestadt wurde Rosamunde Pietsch im Jahr 1953 zur Polizeikommissarin ausgebildet. Ein Jahr später wurde sie Leiterin der "Weiblichen Schutzpolizei" und setzte sich für Frauen im Polizeidienst ein. Dank ihrer Arbeit - auch über Hamburgs Grenzen hinaus - schaffte sie es, den Polizeidienst für Frauen vollständig zu öffnen. Nicht nur für Polizistinnen ist Rosamunde bis heute ein starkes Vorbild.



Evelyn Hamann (1942-2007)

Die humorvolle Hamburgerin landete ihre erste große Rolle in der Sendung Loriot. Die zahlreichen Sketche, in denen sie ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen konnte, ebneten den Weg für viele weitere erfolgreiche Fernsehproduktionen. Darunter war auch die Serie "Adelheid und ihre Mörder" und "Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben". Dort trug das Multitalent nicht nur jede erdenkliche Frisur von modern und kurz bis lang gelockt - sie schlüpfte auch auf glaubhafteste Weise in die urigsten Persönlichkeiten.

Mehr Informationen zur App "Hamburger Frauenbiografien" gibt es hier.