Der Beruf des Klempners – Meist ein falsches Bild
Foto: André Zand-Vakili

Der Beruf des Klempners – Meist ein falsches Bild

Ratgeber - Immer wieder wird darüber geklagt, dass handwerkliche Berufe vom Aussterben bedroht sind.

Viele Schülerinnen und Schüler wissen heute nicht einmal mehr, was die eigentlichen Aufgaben der Berufsgruppen sind. Ein Beispiel hierfür ist der Beruf des Klempners. Meist wird sein Aufgabengebiet in den Köpfen der Menschen stark beschränkt. Wasserleitungen wieder frei zu pumpen und eventuelle Gegenstände au den Leistungen zu fischen – dies sind die Schwerpunkte seines Alltags.

Die Notprofis auf Hamburg und der Umgebung zeigen, dass der Beruf des Klempners weit mehr ist, als nur die Wartung und Instandhaltung von Rohrleitungen. Nicht nur in Harburg sonder in der gesamten Hansestadt gehen die Spezialisten immer wieder auf einen Einsatz. Sie müssen eingreifen, wenn Leckagen zum Vorschein kommen, aber auch wenn sich einfache Verstopfungen zu echten Gefahren für das gesamte Wasserleitungssystem eines Hauses entwickeln. Zudem können Sie auf eine umfassende Beratung vertrauen, wenn Sie sich zu moderner Abwassertechnik informieren möchten.

Weit mehr als Wasserleitungen und Badeaccessoires


Doch die Wasserleitungen sowie das Arbeiten an verstopften Rohen gehört nicht zu den Hauptaufgaben des Klempners. Sein Berufsbild ist weit umfassender als von vielen Menschen angenommen. So ist es vielmehr Teil seines Alltags, Wand- und Dachflächen mit Metall zu verkleiden. Ja Sie haben richtig gehört: Die Verkleidung ist der Schwerpunkt seines Handwerks. Gebäudeflächen in Metall einzukleiden ist eine sehr komplexe Disziplin. Genauste Anpassungen der Zuschnitte sind erforderlich. Beim Anbringen ist jede Menge Geschick aber vor allem Kraft erforderlich. Nur so gelingt es den Klempnern, die Wände in einem strahlenden, glitzernden Metall-Look sicherzustellen.

In der Ausbildung kehrt niemals Langeweile ein


In der Ausbildung zum Klempner oder zur Klempnerin lernen Sie nicht nur das Verkleiden von Gebäudeflächen: Ebenso müssen Sie Ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen, wenn historische Gebäude restauriert werden. Kirchturmdächer fällen hierbei unter Ihren Aufgabenschwerpunkt. Denn meist sind diese stark von der Witterung angegriffen, sodass eine Bedeckung mit einem Metallgehäuse die einzige Chance zum Erhalt des Daches ist. Mittels Falz-, Klebe- und Schweißtechnik greifen Sie in den Verfall ein, um auch noch für nachfolgende Generationen wunderschöne Kirchturmdächer zu erhalten. Zudem gibt es Aufgaben, die ebenfalls kaum mit dem Beruf des Klempners in Verbindung gebracht werden. So installieren Sie Befestigungs- und Tragkonstruktionen für lufttechnische Anlagen. Hierbei muss mit anderen Parametern als denen des Wassers gerechnet werden. Sie erfahren in der Ausbildung, wie Ihr räumliches Vorstellungsvermögen genutzt wird, um die Bauteile in der Werkstatt vorzufertigen. Vor Ort wird das Anbringen der Bauteile aus Kupfer, Titanzink und Edelstahl erprobt. Hierbei spielt ein ruhiges Händchen sowie sehr viel Willenskraft eine Rolle.

Weiterbildung nach der Ausbildung


Sie haben bereits die Ausbildung zum Klempner oder zur Klempnerin abgeschlossen? Neue Herausforderungen gehören zu Ihrem Alltag und sind auch im beruflichen Bereich gefragt? Als Klempner haben Sie die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Meister zu durchlaufen.



Der Abschluss Ihrer Weiterbildung nennt sich "Klempner- und Spenglermeister". Aufgrund der hohen Nachfragen nach Klempern, die in der heutigen Bau- und Restaurierungsphase nicht mehr wegzudenken sind, ist auch das Stellenangebot in Meisterschulen recht ausgebucht. Sie sollten sich daher schon einige Zeit im Voraus für jene Maßnahme anmelden. Ihre Grundkenntnisse, welche Sie in der Ausbildung erarbeitet haben, werden in der Schule weiter vertieft. So greifen die Lehrkräfte die Verarbeitung sowie Bearbeitung von Belchen und Metallen detailliert auf. Hinzu erlernen Sie die Fähigkeiten der unternehmerischen Personalführung. Denn mit der Weiterbildung geht für Sie auch das Erschließen einer komplett neuen Tätigkeit einher. Sie sind in der Lage Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzuleiten Aufgaben zu verteilen und deren Umsetzung zu überprüfen. dl