Polizei Harburg: Mehr Knöllchen als Einsätze

PK46Harburg – Die Polizei in Harburg könnte in diesem Jahr erstmals mehr Knöllchen verteilen als Notfalleinsätze zu fahren. Das geht aus Zahlen hervor, die der Leiter der

Wache Harburg, Günter Sellmann im zuständigen Ausschuss der Bezirksversammlung vorstellte. Danach werden in Harburg die Beamten jährlich zu rund 28.000 Einsätzen gerufen. Gleichzeitig werden hochgerechnet in diesem Jahr von der Polizei erstmals über 30.000 Strafzettel, vorwiegend im Innenstadtbereich, an Falschparker verteilt. Im vergangenen Jahr waren es rund 25.000, 2013 nur rund 23.700. Von Januar bis April in diesem Jahr steckte die Polizei bereits rund 12.000 Autofahrern „Knöllchen“ hinter die Windschutzscheibe.

Der Grund ist die bessere personelle Ausstattung der Polizei beim Präsenzdienst, der bei seinen Rundgängen durch die Harburger Innenstadt die Ordnungswidrigkeiten ahndet. Zudem ist man rund um das Park+Ride Parkhaus Hörstener Straße unterwegs, um dort „Gebührenflüchtlinge“ aufzuschreiben, die sich andere, nicht legale Parkplätze gesucht haben.

Die Polizei könnte auf dem Feld noch erfolgreicher sein. „Das Entdeckungsrisiko in den Außenbereichen ist verhältnismäßig gering“, so Sellmann im Ausschuss. Das Thema Falschparken, so Sellmann im Ausschuss, spiele nach einer aktuellen Auswertung der sogenannten Unfallhäufungsstellen keine Rolle bei der Verkehrssicherheit in Harburg.

Ab Oktober könnte der Druck auf Falschparker noch höher werden. Dann soll das Zentrale Parkraummanagement, eine Einheit, die ausschließlich zum Verteilen von Strafzetteln aufgestellt wurde, auch temporär in Harburg eingesetzt werden.

Wie teuer und wie lange in Harburg geparkt werden darf, und das keine sogenannte Brötchentaste an den Parkautomaten eingeführt wird, ist eine Entscheidung des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG). Aktuell muss man in der Harburger Innenstadt seine Besorgungen innerhalb einer Stunde erledigen, bevor der einen Euro teure Parkschein abgelaufen ist. Dass es auch bürgerfreundlicher geht, zeigt man im Szeneviertel Schanze. Dort gesteht die Stadt direkt an der Schanzenstraße den Parkern zwei Stunden Standzeit für einen Euro ein. zv

Veröffentlicht 18. Mai 2015