Alles richtig gemacht: Die beiden Retter von der Eddelbüttelstraße

150513MalerHarburg – Diesen ersten Arbeitstag wird Olaf Heydemann nicht vergessen. Er ist einer der beiden Mitarbeiter bei Maler Grigo, die an der Eddelbüttelstraße dafür

gesorgt haben, dass bei dem Feuer in einem Wohnhaus vom Rauch eingeschlossene Bewohner gerettet wurden. Zusammen mit seinem Kollegen Alparslan Mentese (33) war der 52-Jährige mit einer Leiter zum Brandort geeilt.

„Wir hatten den Tag vorbereitet und wollten uns gerade auf den Weg zu der ersten Arbeitsstelle machen“, sagt Mentese, der als Maler in dem Betriebarbeitet. Sein neuer Kollege Heydemann, der als Fahrer bei dem Betrieb angestellt ist, kam mit dem Transporter auf den Innenhof gefahren. „Es roch schon so komisch. Ich dachte zuerst, dass etwas mit dem Wagen ist“, sagt der Mann. Dann quoll schon Rauch über die Flachdächer vom rückwärtigen Grundstück in Richtung Malerbetrieb. „Wir wusste erst nicht was los war und wollten nachsehen“, so Mentese. Dann hörten sie gellende Hilfeschreie.

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Olaf Heydemann und Alparslan Mentese. Foto: zv

Beide reagierten sofort richtig. Sie schnappten sich eine der langen Malerleitern, kletterten damit auf das Dach des Lagers, von dort über Stacheldraht, um an der anderen Seite runter zu kommen. Von dort ging es durch einen Durchgang und sie waren auf dem Hinterhof des brennenden Gebäudes an der Eddelbüttelstraße. Sie kamen gerade noch rechtzeitig. „Eine Frau stand mit ihrem Kind im ersten Stock im dichten Rauch am Fenster“, erzählt Heydemann. Andere Hausbewohner hatten sich bereits in Sicherheit gebracht. Aus dem Hochparterre hatte einige von ihnen Matratzen aus dem Fenster geworfen, auf die sie dann gesprungen waren.

Zusammen stellten Olaf Heydemann und Alparslan Mentese die hohe Leiter auf. Als der kleine Sohn der Frau sich nicht traute aus dem Fenster zu klettern, stieg ein gerade eingetroffener Polizist die Leiter hoch und holte ihn raus. Danach brachte sich die Mutter über die Leiter in Sicherheit. „Als dann die Feuerwehr kam und niemand mehr an den Fenstern zu sehen und keine Hilfeschreie mehr zu hören waren, haben wir unsere Leiter genommen und sind diesmal außen rum zurück zum Betrieb gegangen“, sagt Mentese. Gleich danach fuhren sie mit dem Transporter zum ersten Malereinsatz des Tages. „Wir sind etwas zu spät gekommen. Aber der Kunde hatte Verständnis“, so der Maler.

Experten der Brandermittlung gehen mittlerweile davon aus, dass ein technischer Defekt das Feuer in einer der Wohnungen im Keller ausgelöst hatte. Die 19 Jahre alte Bewohnerin hatte sich vor den Flammen in Sicherheit gebracht und andere Hausbewohner gewarnt. zv

Veröffentlicht 15. Mai 2015

Der Bericht und Bilder vom Feuer