Verletzte bei Auseinandersetzung in Flüchtlingsunterkunft

150411Schlagerei01Harburg – Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen ethnischen Gruppen in und um die Flüchtlingsunterkunft auf dem Schwarzenberg sind am Sonnabend mehrere Menschen

verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatten rund 40 Personen aufeinander eingeprügelt. Dabei gingen die verfeindeten Gruppen mit äußerster Brutalität vor. Ein Großaufgebot der Polizei war nötig, um die Kontrahenten zu trennen. Die Verletzten, die Platzwunden oder Knochenbrüche erlitten hatten, kamen mit Rettungswagen ins Krankenhaus. Laut Poliztei wurden bei der Auseinandersetzung 16 Personen verletzt. Beamte nahmen 18 Personen in Gewahrsam. Von 41 Personen urden die Personalien festgestellt.

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An der Kasernenstraße haben Polizisten eine Personmengruppe festgesetzt. Foto: zv

Woran sich die Auseinandersetzung entzündete, stand zunächst nicht fest. Die Massenschlägerei begann in der Unterkunft und verlagerte sich dann in das angrenzende Wohnviertel. Eine Augenzeugin erzählt: „Sie rannten hintereinander her und schlugen gegenseitig auf sich ein. Als die Polizei eintraf, sah die Straße aus wie ein Schlachtfeld. Überall lagen zerbrochene Schlagwaffen herum. Die Beamten trennten die Gruppen. An der Kasernenstraße Ecke Benningsenstraße setzten Polizisten eine Gruppe Nordafrikaner fest. Andere Beamte hielten andere Bewohner aus der Flüchtlingsunterkunft, die sich an der Schwarzenbergstraße versammelt hatten, auf Distanz und drängten sie dann auf das Gelände der Unterkunft zurück. Für den Einsatz hatte die Polizei Beamte aus der ganzen Stadt, Bundespolizei und Bereitschaftspolizei, die eigentlich für einen Fußballeinsatz vorgesehen war, zusammengezogen. Die Feuerwehr war mit mehreren Rettungswagen vor Ort. Über dem Schwarzenberg kreiste in niedriger Höhe der Polizeihubschrauber.
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Beamten führen einen der festgestezten Männer ab. Foto: zv

Um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern, wurden die Nordafrikaner von der Unterkunft weggebracht. Mehrere Männer wurden von der Polizei abgeführt. Die Nordafrikaner, sie sollen aus Eritrea stammen,  sollen in der Post am Neuländer Platz untergebracht werden. Bei ihren Kontrahenten soll es sich um Albaner handeln. Die Polizei setzte anschließend eine Hundertschaft ein, um die Unterkunft zu durchsuchen. Erst nach mehreren Stunden war der Einsatz am Nachmittag beendet. Auch danach mussten Raumschutzkräfte in Harburg bleiben. Gegen abend rückte die Polizei noch einmal auf dem Schwarzenberg an. Albaner hatten aus einem Wohncontainer die persönlichen Sachen eines ihrer Kontrahenten geholt und wollten sie verbrennen.

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Sichergestellte, als Schlagwaffen benutzte Gegenstände. Foto: zv

Bereits Mitte Februar hatte es ähnliche Auseinandersetzungen in der Unterkunft auf dem Schwarzenberg gegeben. Damals waren Syrer und Afrikaner aus Eritrea aneinander geraten (Der Bericht hier mit einem Klick). Auslöser war in dem Fall ein Kuss gewesen, den einer der Afrikaner einem syrischen Mädchen gepackt und geküsst haben. zv