Süderelbe: Fahrraddiebe schlagen dort mittlerweile täglich zu

130405schlossNeugraben  – Fahrraddiebe lieben den Süderelbebereich. 479 Drahtesel und damit durchschnittlich 1,3 Stück pro Tag, verschwanden im vergangenen Jahr in dem Bereich.

Im Vorjahr waren es noch 335 Fahrräder, 2010 sogar nur 221 Fahrräder gewesen, die gestohlen wurden. Das geht aus einer Kleinen Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll hervor.

Die Aufklärungsqoute lag im vergangenen Jahr gerade mal bei drei Prozent.

Das Fahrraddiebe im Bereich Süderelbe offenbar deutlich aktiver sind, als in anderen Bereichen, sieht man an der Reaktion der Polizei. Gleich vier Termine zur Fahrradcodierung sind in Neugraben in diesem Jahr angesetzt worden. Dort sollen die Besitzer ihre Fahrräder individuell kennzeichnen lassen, damit sie für Diebe unattraktiv werden.

Das kann nicht genug sein, um dem Fahrradklau Einhalt zu gebieten, findet Trepoll. „Im Bereich Süderelbe gibt es an den Haltestellen Fischbek, Neugraben und Neuwiedenthal größere Fahrradabstellanlagen. Die Abstellanlage in Fischbek verfügt dabei über 24 beleuchtete Fahrradsammelschließanlagen,  die in Neuwiedenthal über 20 unbeleuchtete Fahrradboxen und 87 beleuchtete Fahrradsammelschließanlagen, die in 2014 um 40 weitere beleuchtete Fahrradsammelschließanlagen erweitert werden soll“, so Trepoll. „Die Abstellanlage in Neugraben verfügt jedoch nur über 74 unbeleuchtete Fahrradboxen, eine Umrüstung oder Erweiterung zu einer beleuchteten Fahrradsammelschließanlagen, die nachweislich Diebstahlanreize verringern kann, ist in absehbarer Zeit nicht vorgesehen.“ 

Ob eine im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes Neugraben geplante Fahrradstation tatsächlich gebaut werde, stehe noch in den Sternen, kritisiert Trepoll. Denn eine Finanzierung der Maßnahme sei derzeit nicht gesichert.

„Dass im Bereich Süderelbe täglich mehr als ein Fahrrad gestohlen wird, ist schon bemerkenswert“, so Trepoll. Dass gleichzeitig die Aufklärungsquoten sinkt, sei erschreckend. Trepoll: „In diesem Zusammenhang zeigt sich aber, dass es umso wichtiger ist, Diebstahl im öffentlichen Raum zu erschweren, in dem man beispielsweise öffentlich einsehbare und auch tagsüber beleuchtete Fahrradabstellanlagen an Haltestellen und anderen Anlaufpunkten im Wahlkreis installiert.“

Das ist natürlich teuer. Der Senat und der Bezirk sollen es planen und zahlen.

Wer nicht so lange warten will: Manfred Hartung (Foto) vom Fahrradcenter Harburg hat Tipps. „Fahrräder werden gern gestohlen, wo der Dieb weiß, dass der Besitzer länger weg ist, also beispielsweise vor einem Fitnessclub oder einem Bahnhof“, sagt Hartung. „Das der Täter mit einem überdimensionalen Bolzenschneider rumläuft, ist eher unwahrscheinlich.“ Gute Schlösser würden helfen. "Jedes Schloss kan geknackt werden. Die Frage ist immer, wie lange es dauert", so Hartung.

Die beste Sicherheit bieten Bügel- oder Faltschlösser. Die gern genommenen Panzerkettenschlösser sind laut Hartung nicht so gut. Sie haben Schwachpunkte, die die Diebe kennen. Zudem sollte man sein Fahrrad immer mit einem festen Punkt, wie einem Schilderpfahl oder speziellen Fahrradbügel verketten. zv

Wer sein Fahrrad codieren lassen will. Hier sind die Termine

23. Mai von 9 bis 14 Uhr vor Kaufland in der Marktpassage
13. Juni von 14 bis 17 Uhr vor Kaufland in der Marktpassage
13. August von 9 bis 17 Uhr vor Kaufland in der Marktpassage
26. Sptember von 14 bis 17.30 Uhr vor Kaufland in der Marktpassage