Zusammenlegung mit Finkenwerder: Feuerwache Süderelbe vor dem Aus

091102FW36Hausbruch - Die Innenbehörde hat Pläne in der Schublade, nach denen die 1981 eröffnete Feuerwache 36 mit der Wache Finkenwerder zusammengelegt werden soll. An der Waltershofer Straße, von wo aus ein Gebiet mit etwa 52.000 Menschen betreut wird,

würden nur noch eine Rettungswagenstation und ein Lager der Feuerwehr bleiben. Die Pläne stoßen auf Kritik. Politiker befürchten eine schlechtere Abdeckung des Süderelberaums.

Es wäre eine nette Einsparquote, die eine Zusammenlegung der beiden Feuerwachen bringen würde. Aus den beiden personalreduzierten Standorten, die seit den Sparmaßnahmen von 2002 ohnehin jeweils nur noch ein Löschfahrzeug mit acht Mann auf die Straße bringen, würde eine Großwache werden. Tatsächlich dürfte das Personal von zusammen etwa 160 Mann auf 120 Mann reduziert werden. Der Zeitpunkt ist günstig. Die Feuerwache Finkenwerder ist in einem alten Gebäude untergebracht. "Wir haben einen so schlechten Zustand, dass wir befürchten die nächste Sicherheitsüberprüfung nicht mehr zu bestehen", sagt ein Beamter. Ein Neubau muss auch ohne Einsparverpflichtungen her.
Wo der stehen soll, ist unklar. Favorisiert wird der Bereich am Finkenwerder Kreuz. Dort gibt es freie Flächen. Sowohl Finkenwerder, wie auch der Süderelberaum wären gleich gut zu erreichen. Bislang sehen Sicherheitsexperten das kritisch. "Es gibt nur eine Straße, die nach Finkenwerder führt. Wenn die verstopft ist, kommt die Feuerwehr nicht durch", so ein Beamter. Allerdings dürfte sich die Situation mit der Fertigstellung der Ortsumgehung entschärfen.
Schlechter wäre die Abdeckung trotzdem. "Der Süderelberaum wäre sicherlich schlechter versorgt, wenn es dort keine Wache mehr gibt", sagt der CDU-Kreisvorsitzende Ralf-Dieter Fischer. Dass die Freiwilligen Feuerwehren die Lücke füllen, sieht er nicht. "Viele der Wehren sind von Montag bis Freitag tagsüber abgemeldet", sagt er. Die Mitglieder sind zur Arbeit.
Bei der SPD ist man geschockt über den Plan. "Das darf nicht wahr sein", sagt Bürgerschaftsmitglied Thomas Völsch. "Das wäre ein echter Sicherheitsverlust."
Seitens der Innenbehörde hält man den Ball flach. Es sei bislang nichts entschieden, hieß es aus dem Johanniswall. zv