Harburg – Die Einbruchszahlen im Bezirk Harburg sind im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen. Wurden in den erstens sechs Monaten 2011 noch 709 Einbrüche angezeigt, waren es in diesem Jahr bereits 746. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage hervor. Die Steigerung ist durch boomende Einbruchszahlen im Raum Neugraben und einem Anstieg der Taten im Bereich Eißendorf zu erklären. Im Raum Neugraben gab es einen explosionsartigen Anstieg der Einbrüche von 62 auf 140 Taten. Das ist eine Steigerung von rund 125 Prozent. Die Polizei begründet das unter anderem mt einer Serie von Einbrüchen im Bereich Süderelbezentrum, sowie den niedrigen Fallzahlen im vergangenen Jahr. bei Rund der Hälfte der Taten sei es beim Versuch geblieben. In Eißendorf stieg die Zahl der Einbrüche um 45 auf 135 Taten im ersten Halbjahr 2012.
In Harburg, Marmstorf, Heimfeld oder Hausbruch gingen dagegen die Einbruchszahlen zurück. Probleme mit der Einbruchskriminalität gibt es auch in Wilhelmsburg, dort stieg die Zahl der Taten von 276 im ersten Halbjahr 2011 auf 373 im ersten Halbjahr 2012. Auf der Veddel wurde im selben Zeitraum ein Anstieg von29 auf 80 Taten registriert. Kleiner Lichtblick: Zumindest im Bezirk Harburg konnten 10,6 Prozent der Taten aufgeklärt werden. Das ist die höchste Aufklärungsquote in allen Hamburger Bezirken. Auch in Wilhelmsburg war die Aufklärungsquote mit 10,7 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Ein Fachmann in Sachen Einbruchsschutz ist Horst Bienek (Foto) vom Schloss- und Sicherheitscenter Kri-Bie. Nach seiner Erfahrung sind Türen "Angriffsziel" Nummer 1 bei Einbrüchen. Sein Tipp: Zusatzsicherung. Vor allem die Zargen müssen bei vielen Türen verstärkt werden. Ein zweites Schloss ist ebenfalls empfehlenswert. Das sollte so eingebaut werden, dass es von außen sichtbar ist. Dem Einbrecher wird dadurch die gute Sicherung und deren schwere Überwindung suggeriert. Das so etwas abschreckt, weiß auch die Polizei. "Zeit spielt bei Einbrüchen eine entscheidende Rolle", sagt Hauptkommissar Andreas Schöpflin. "Erfahrungen der Polizei Hamburg zeigen: Benötigt ein Einbrecher länger als fünf Minuten, um sich Zugang zu verschaffen, lässt er meist von seinem Vorhaben ab." Neben privaten Firmen wie Kri-Bie bietet auch die Polizei Beratungen an. Die sind kostenfrei. Wer den Weg zum Kriminalpolizeilichen Berater in Hamburg scheut: auch die Bürgernahen Beamte der Wachen sind fit beim Thema Einbruchsschutz. zv
Stadtteil | Jan-Juni 2011 | Jan-Juni 2012 | Aufklärungsquote |
Harburg | 198 | 165 | 12,7 Prozent |
Neugraben | 62 | 140 | 10,0 Prozent |
Eißendorf | 90 | 135 | 6,7 Prozent |
Heimfeld | 119 | 101 | 16,8 Prozent |
Wilstorf | 64 | 74 | 4,1 prozent |
Hausbruch | 76 | 49 | 16,3 Prozent |
Marmstorf | 35 | 24 | 4,2 Prozent |
Rönneburg | 3 | 12 | 8,3 Prozent |
Neuland | 10 | 10 | 10,0 Prozent |
Langenbek | 6 | 9 | 11,1 Prozent |
Sinstorf | 11 | 9 | 11,1 Prozent |
Moorburg | 25 | 7 | - |
Neuenfelde | 4 | 7 | 14,3 Prozent |
Cranz | 0 | 2 | - |
Altenwerder | 6 | 1 | - |
Francop | 0 | 1 | 100 Prozent |
Gut Moor | 0 | 0 | - |