EC-Kartendaten samt Pin von 800 Harburgern gestohlen

ecNeuland - Wer in den letzten Wochen am Großmoorbogen beim Futterhaus gekauft und mit EC-Karte bezahlt hat, der sollte sich ganz genau seine Kontoauszüge anschauen. Kriminellen ist es gelungen Kartendaten

samt Geheimnummer zu stehlen. Dahinter steht ausgefeilte Technik, die heimlich eingebaut wurde. Die Mitarbeiter waren so ahnungslos wie die Kunden.

Es dürfte ein Millionen-Coup sein, der den Kriminellen gelang. Von 700 bis 800 gestohlenen EC-Kartendaten geht die Polizei aus. Die Täter hatten ein Kartenlesegerät manipuliert und im Inneren Technik eingebaut, die nicht nur die Daten des Magnetstreifens kopiert, sondern auch die Geheimnummer speichert, die über die Tastatur eingegeben wurde. Ein Kunde der so zahlte, hatte nicht die geringste Chance den Datenklau zu bemerken.

Erst bei der Euro-Kartensysteme GmbH wurde man stutzig, als es eine Häufung von Karteninhabern aus dem Raum Harburg gab, mit deren vermeintlichen Karten im Ausland Geld abgehoben wurde. Das Bundeskriminalamt wurde eingeschaltet. Das informierte das LKA Hamburg. Dort machte man den Tierfuttermarkt als Punkt der Abschöpfung aus. Polizisten stellten das Kartenlesegerät sicher. "Es wurde mit Hilfe eines Röntgengerätes durchleuchtet", sagt Hauptkommissar Andreas Schöpflin.

Daher weiß die Polizei, dass im Inneren Technik steckt, die dort nicht hinein gehört. Seit dem 30. April, so wissen es die Ermittler mittlerweile, sind so Daten gestohlen worden. Wie sie aus dem Gerät in die Hände der Täter kamen, ist noch unklar. Eventuell wurde Funktechnik eingesetzt. Mit Hilfe der Daten wurden Kartenrohlinge beschriftet, die wiederum nur im Ausland eingesetzt werden können, weil dort Geldautomaten oft nicht die Echtheitsmerkmale, die die Originalkarte hat, überprüfen können. In Deutschland kann man mit so einem Kartenrohling kein Geld abheben.

An der Wache Harburg sind mittlerweile zwei Beamte mit dem Fall beschäftigt, der federführend von der Abteilung gegen Wirtschaftskriminalität des Landeskriminalamtes ermittelt wird. An die Hintermänner zu kommen, ist ziemlich unwahrscheinlich. Sie sitzen im Ausland. Durch das Abheben von Geld an Automaten haben die Täter, die dafür Handlanger einsetzen, keine echte Spur hinterlassen.

Wem Geld so vom Konto abgebucht wurde, der ist auf der sicheren Seite. Juristisch ist er nicht einmal Opfer. Es liegt ein Fall von Computerkriminalität vor, bei dem der Server des Geldinstitutes getäuscht wurde, der die Auszahlung veranlasste. Bislang sind mit den gestohlenen Daten Beträge von mehreren hundert bis 3.000 Euro an Automaten abgehoben worden. zv

In dem Artikel war zunächst eine andere Firma duurch einen Übermittlungsfehler als betroffenes Geschäft genannt worden. Das wurde schnellstmöglich korrigiert.