Drei Jahre Haft für Mutter der verhungerten Lara-Mia

090825Mutter Wilhelmsburg- Versuchter Totschlag durch Unterlassen und gefährliche Körperverletzung. So lautete am heutigen Donnerstag das Urteil des Landgerichts Hamburg im Prozess um  den Tod der im Jahr 2009 abgemagerten Lara-Mia

aus Wilhelmsburg. Jessica R. (21), die Mutter des damals neunmonate alten Babys, wurde vom Gericht zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine vierjährige Jugendstrafe gefordert. In der Urteilsbegründung hieß es, dass die Angeklagte ihre Tochter keinem Arzt vorstellte, obwohl sie mindestens zwei Wochen vor Lara-Mias Tod erkannt habe, dass diese sich aufgrund der massiven Unternernährung in einem lebensbedrohlichen Zustand befände. Damit habe Jessica R. den Tod ihres Kindes billigend in Kauf genommen. Lara-Mia wog bei ihrem Tod nur noch 4,8 Kilogramm, das doppelte wäre für ein Kind in ihrem Alter allerdings normal gewesen.

 

Die Anhörung eines Gutachters soll ergeben haben, dass sich die Mutter im März 2009 in einem Zustand psychischer Kraftlosigkeit befand, diese sei aber keine Entschuldigung für die Unterernährung des Babys. Auch in dem neuen Prozess konnte die genaue Todesursache nicht geklärt werden. Neben dem Hungertod kann auch ein plötzlicher Kindstod nicht ausgeschlossen werden. (pw)