Außenmühlenfest: Von diesen Fakten wollte die Politik nichts wissen

AMF34Harburg - Auf diese Zahlen hatte die SPD offenbar gar keine Lust. Die Zahl der Einsätze auf dem Außenmühlenfest ist von 2009, ohne Zaun, auf 2010, mit Zaun, drastisch gesunken. 2009 wurden 19 Strafanzeigen auf dem Gelände im Zusammenhang

mit Delikten wie räuberischer Erpressung oder Körperverletzung und selbst wegen Widerstands gegen Polizeibeamte gefertigt. Dazu gab es 50 Platzverweise gegen Personen, die andere Gäste des Volksfestes belästigt oder bedrängt haben.

 

2010 gab es vier Strafanzeigen, zwei wegen Körperverletzung und eine gegen einen Taschendieb. Die Zahl der Platzverweise lag bei 28. "Es waren Taten, die sich nicht geballt, sondern über die Veranstaltung verteilt haben", erinnert sich ein Beamter. In beiden Jahren war der Freitag der problematischere Tag. 2009 gab es dort mehr Strafanzeigen (19). 2010 wurden am Freitag mehr Platzverweise (19) ausgesprochen.

Thematisiert wurde das in der Politik nicht. Stattdessen mutmaßte der ehemalige Kriminalbeamte Jürgen Heimath im Ausschuss vor der Abstimmung, dass rückläufige Besucherzahlen dafür verantwortlich sind. Interessanterweise hatte sich nicht der Innenausschuss, sondern der Ausschuss für Wirtschaft mit dem Thema Außenmnühlenfest beschäftigt. "Das wunderte mich schon", sagt Ernst Hornung (CDU).

Die Ackerfete, die die traditionelle Abi-Party des Immanuel Kant Gymnasiums ist, war Thema im Innenausschuss. Dort hatte man auch überhaupt keine Probleme genau das zu fordern, was man beim Außenmühlenfest als Angriff auf die persönliche Freiheit der Menschen sieht: Hammerharte Eingangskontrollen, bei denen ein Zaun den Zugang kanalisierte. zv