Stinker-Alarm in Harburg: Neun Anschläge mit Buttersäure

090814Buettersaeure1Harburg - Die Spur zieht sich von Heimfeld in die Harburger Innenstadt. In neun Fällen hat ein bislang unbekannter Täter in Geschäften stinkende Buttersäure verspritzt. Die Polizei tappt im Dunkel. Es gibt bislang keinen

 konkreten Hinweis auf den Täter, der den bislang letzten Buttersäureanschlag am Freitagmorgen erneut auf die Postbank im Harburg-Center verübte. Es ist ein penetrant stechender Geruch, den Buttersärue verbreitet. In Harburg nutzt das ein Unbekannter, um Geschäfte zu schädigen. Allein die Postbank im Harburg-Center am Harburger Ring wurde bereits vier Mal das Ziel des Täters. Zuletzt schlug er dort am Freitagmorgen zu. Gegen 6.40 Uhr bemerkten Mitarbeiter, dass es die Filiale erneut getroffen hatte. Erst am Mittwoch war dort Buttersäure verspritzt worden. Erneut war es der Vorraum, der betroffen war. Dort stehen Automaten. Dort sind Postfächer von zahlreichen Kunden.
Die Filiale wurde abgesperrt. Polizei sicherte über Stunden Spuren. Dabei musste der Beamte eine Atemschutzmaske tragen. Die Postbank musste den ganzen Tag geschlossen bleiben. allein die Reinigung dauert rund vier Stunden. Buttersäure ist gesundheitsgefährdend. Neben Unwohlsein kann es auch Brechanfälle auslösen. Die Dämpfe reizen Augen und Nase. Angler schätzen Buttersäure. Gehen sie auf Aal, werden Köder damit eingeschmiert.
Begonnen hatte die Anschlagserie bereits am 24. Juli. Zunächst war es die Haspa in Heimfeld, die betroffen war. auch im nahen Penny-Markt verspritzte der Täter Buttersäure. Dann zog er Richtung Harburger Innenstadt. In den Harburg-Arcaden, bei Karstadt oder im Phoenix-Center wurde die bestialisch stinkende Flüssigkeit verspritzt. Dann war mehrfach die Postbank dran. Zunächst waren nicht alle Anschläge angezeigt worden. Erst nachdem die Polizei ihre Beamten vom besonderen Fußstreifendienst in die Geschäfte geschickt hate, zeigte sich das ganze Ausmaß der Serie. Viele Betroffene hatten vorher die Tat nicht angezeigt.
Bislang sind es nur wenige Hinweise, die die Polizei auf den Täter hat. Die sogenannte "heiße Spur" ist bislang nicht dabei. Auch das Motiv ist unklar. Ein Bekennerschreiben gibt es nicht. Die Polizei schließt einen politischen Hintergrund aus. Der Fall wird am Polizeikommissariat bearbeitet. Dort ermittelt man wegen Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung. (zv)
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