"Geiselnahme" im Phoenix-Viertel: Es ging um 100.000 Euro und ein Affäre
Das Phoenix-Viertel, das als Kriminalitätsbrennpunkt in Harburg gilt. Foto: André Zand-Vakili

"Geiselnahme" im Phoenix-Viertel: Es ging um 100.000 Euro und ein Affäre

Harburg - Der Versuch Geld von einem weitläufigen Familienangehörigen durch eine Art "Geiselnahme" zu erhalten endete für einen 45 Jahre alten Mazedonien und seine beiden Söhne vor dem Haftrichter.

Der 45-Jährige hatte, so Ermittlungen der Kripo, einen 33 Jahre alten, weitläufigen Verwandten in seine Bar im Phoenix-Viertel gelockt. Er gaukelte danach vor, dass es um ein "klärendes Gespräch" gehen solle. Denn der Bruder des 33-Jährigen soll eine Affäre mit der Frau des 45-Jährigen gehabt und diesem 100.000 Euro gegeben haben. Das sah der 45-Jährige offenbar als Schulden an, die er zurückhaben wollte.

Was sich dann abgespielt hat, wurde so vom Opfer geschildert. In einem Hinterraum wurde er an den Händen gefesselt. Sein Bruder wurde angerufen und ihm 48 Stunden Zeit gegeben, um das Geld zu zahlen. Danach erst sollte er frei kommen. Es kam in dem Hinterzimmer zu einer Auseinandersetzung zwischen dem verzweifelten Opfer und dem Mann und dessen Söhnen. Dabei sollen auch ein Hammer und andere Schlagwaffen im Spiel gewesen sein.

Der Bruder des Opfers besorgte nicht das Geld, sondern alarmierte die Polizei. Die rückte an der Bar an und befreite den 33-Jährigen. Der 45-Jährige und seine Söhne wurden festgenommen. Jetzt werden sie sich vermutlich wegen verschiedenster Delikte, darunter Freiheitsberaubung und Erpressung, aber auch Raub verantworten müssen, weil sie nach bisherigen Erkenntnissen ihrem Opfer bereits Geld und ein Handy abgenommen hatten. zv