Schwere Schäden durch Unwetter im Landkreis: Zug musste evakuiert werden
Einsatzkräfte evakuieren den Zug bei Buchholz. Foto: Feuerwehr

Schwere Schäden durch Unwetter im Landkreis: Zug musste evakuiert werden

Landkreis - Im Landkreis Harburg richtete das Unwetter am Donnerstagabend teils erhebliche Schäden an. Besonders stark betroffen waren die Stadt Buchholz und die Samtgemeinde Jesteburg. Aber auch in den Gemeinden Hanstedt, Seevetal und Tostedt musste die Feuerwehr ausrücken. In den meisten Fällen versperrten umgestürzte Bäume Straßen und Wege.

Kurz nach 17:15 Uhr erfolgte der erste Alarm für die Feuerwehr. Die FF Holm rückte zu einem umgestürzten Baum in Richtung Inzmühlen aus. In der nächsten Dreiviertelstunde erfolgten die Alarmierungen dann Schlag auf Schlag. In der Buchholzer Innenstadt kam es in der Kirchenstraße vor dem Standesamt aufgrund eines umgestürzten Baums zu starken Verkehrsbehinderungen. Die Feuerwehr Schierhorn, die zur Unterstützung der Buchholzer Wehren nach Seppensen ausgerückt war, musste anschließend im eigenen Ausrückebereich einen Baum entfernen, der umzustürzen drohte. Hierzu wurde die Drehleiter der FF Meckelfeld zur Unterstützung alarmiert.

Ein Großeinsatz entwickelte sich derweil in der Nähe der Buchholzer Innenstadt. Aufgrund umgestürzter Bäume und abgeknickter Oberleitungsmasten war der Zugverkehr auf allen Strecken rund um die Nordheidestadt zum Erliegen gekommen. Ein Nahverkehrszug mit rund 230 Passagieren auf dem Weg nach Tostedt stand in Höhe der Straße „Am langen Sal“. Die Klimaanlage war aufgrund des Stromausfalls außer Betrieb. Nach Rücksprache mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn wurde die Evakuierung des Zuges eingeleitet.

Da der Zug in einem Geländeeinschnitt etwa fünf Meter unter Straßenniveau stand, wurde mittels Steckleitern eine Zuwegung zum Zug geschaffen. Mit Unterstützung vieler Feuerwehrleute wurden die Passagiere nach der Sichtung durch Rettungsdienstmitarbeiter über diese Aufstiegsmöglichkeit zur Straße geleitet, wo mehrere Mannschaftstransportwagen der Feuerwehren aus Buchholz und Jesteburg auf sie warteten.

Passagiere, die nicht mehr gut zu Fuß waren, wurden mit einer sogenannten Schleifkorbtrage liegend über die Leitern nach oben gezogen. Mit den MTWs wurden sie zum Bahnhof transportiert, von wo die Bahn die Weiterreise organisierte. Drei Reisende mussten vom Rettungsdienst aus unterschiedlichen Gründen ambulant behandelt werden.

Noch während die Feuerwehren mit den Unwettereinsätzen beschäftigt waren, ereignete sich auf der  A1zwischen dem Buchholzer Dreieck und Rade ein schwerer Lastwagenunfall. Fast zeitgleich wurde ein Dachstuhlbrand im Neu Wulmstorfer Sportzentrum gemeldet. Durch einen Blitzeinschlag sollte das Gebäude in Brand geraten sein. Während die Feuerwehren Rade und Dibbersen auf die A1ausrückten, fuhren die Einsatzkräfte aus Neu Wulmstorf, Elstorf und Rübke das Sportzentrum an. Hier konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden. Es handelte sich lediglich um einen Flächenbrand, der von der Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Auf der Autobahn ergab eine erste Erkundung, dass der Fahrer des verunfallten Lasters entgegen ersten meldungen nicht eingeklemmt war. Es liefen jedoch große Mengen Dieselkraftstoff aus. Der Einsatzleiter veranlasste daraufhin die Alarmierung der Feuerwehr Trelde, die mit ihrem Gerätewagen-Gefahrgut ausrückte und den ausgelaufenen Kraftstoff aufnahm.

Insgesamt rückten die Feuerwehren Appel, Asendorf, Ashausen, Beckedorf-Metzendorf, Bendestorf, Buchholz, Dibbersen, Dierkshausen, Egestorf, Elstorf, Evendorf, Handeloh, Hanstedt, Harmstorf, Helmstorf, Holm, Jesteburg, Kakenstorf, Kampen, Lindhorst, Lüllau, Meckelfeld, Moisburg, Moor, Neu Wulmstorf, Ohlendorf, Otter, Quarrendorf, Rade, Ramelsloh, Rübke, Sahrendorf-Schätzendorf, Schierhorn, Sprötze, Stelle, Todtshorn, Tostedt, Trelde, Undeloh, Welle, Wesel, Winsen, Wistedt und die Werkfeuerwehr der Deutschen Bahn zu über 150 Einsätzen aus.

In der Stadt Buchholz und der Samtgemeinde Jesteburg wurden die Kommunalen Einsatzleitungen aktiviert, um die Rettungsleitstelle im Winsener Kreishaus zu entlasten.