Flucht über die Gleise: Per Haftbefehl gesuchte Frau festgenommen
Nach einem Streit auf einem Bahnsteig im Bahnhof Harburg und der Flucht über die Gleise ist am Sonnabend eine Frau von der Bundespolizei festgenommen worden. Foto: Christian Bittcher

Flucht über die Gleise: Per Haftbefehl gesuchte Frau festgenommen

Harburg – Nach einem Streit auf einem Bahnsteig im Bahnhof Harburg ist am Sonnabend eine Frau von der Bundespolizei festgenommen worden, die mit zwei Haftbefehlen gesucht wurde.

Gegen 8.15 Uhr war es im Harburger Bahnhof am Gleis 4 zu einem lauten Streitgespräch zwischen einem Mann und seiner Partnerin gekommen. Beamte der Hamburger Bundespolizei nahmen sich des Sachverhaltes an, begaben sich unverzüglich zu den beiden Personen und beruhigten sie wieder.

Im Rahmen der anschließenden Kontrolle sollten die Personalien festgestellt und überprüft werden. „Unvermittelt sprang die Freundin in den Gleisbereich und versuchte über die Gleise zu fliehen, wurde jedoch sofort von den Bundespolizisten eingeholt. Zu einer Gefährdung für die Frau, etwa durch einen herannahenden Zug, war es in diesem Moment glücklicherweise nicht gekommen“, sagte Thomas Hippler, Pressesprecher der Bundespolizei.

Da sie sich den polizeilichen Maßnahmen komplett verweigerte, wurde sie kurzerhand durch die Beamten in das Bundespolizeirevier Harburg getragen. Während der Zuführung beleidigte sie die Bundespolizisten in übelster Weise. Im Revier angekommen, beruhigte sie sich wieder, woraufhin die Identitätsfeststellung fortgesetzt werden konnte. Es stellte sich heraus, dass die 25-Jährige mit zwei Haftbefehlen gesucht wird.

Zum einen lag gegen sie ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Hamburg vor, nachdem sie wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Geldstrafe von 1608 Euro verurteilt worden war, ersatzweise zu einer Freiheitsstrafe von 134 Tagen.  Zum anderen bestand gegen sie ein Untersuchungshaftbefehl nach Körperverletzung. Des Weiteren wurde sie von der Staatsanwaltschaft Hamburg mit zwei Fahndungsnotierungen nach Körperverletzungsdelikten zur Ermittlung ihres Aufenthaltsortes gesucht. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,91 Promille.

Währenddessen weigerte sich der Freund der 24-Jährigen vehement, sich auszuweisen. Ihm wurde durch die Bundespolizisten mitgeteilt, ihn ebenfalls der Polizeidienststelle zuzuführen, sollte er der Aufforderung nicht nachkommen. Er wurde in das Bundespolizeirevier gebracht. Hier näherte er sich den Beamten mit geballten Fäusten in bedrohlicher Manier, woraufhin er kontrolliert durch die Beamten zu Boden gebracht und in die Gewahrsamszelle gesperrt wurde.

Anhand mitgeführter Ausweispapiere konnte nun seine Identität festgestellt werden. Es handelte sich um einen 25-jährigen türkischen Staatsangehörigen. Im Laufe der Zeit beruhigte sich der Mann wieder und brach sogar in Tränen aus. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,33 Promille.

Während der 25-Jährige anschließend wieder in die Freiheit entlassen werden konnte, wurde seine Freundin in das Untersuchungsgefängnis überstellt. Gegen beide Personen wurde ferner jeweils ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. (cb)