Nach Schießerei: Schütze auf der Flucht - Opfer außer Lebensgefahr
Einsatzkräfte am Tattag am Abrigado. Foto: André Zand-Vakili

Nach Schießerei: Schütze auf der Flucht - Opfer außer Lebensgefahr

Harburg - Nach der Schießerei auf dem Gelände der Drogeneinrichtung Abrigado auf dem Schwarzenberg sind die beiden Angeschossenen nach Notoperationen außer Lebensgefahr. Bei ihnen handelt es sich um einen 40 Jahre alten Afghanen, der per Haftbefehl gesucht wurde, und einen 32 Jahre alten Russen. Beide sind der Polizei aus der Drogenszene bekannt.

Der bewaffnete Täter ist weiter auf der Flucht. Er war entkommen, nachdem er auf dem Vorplatz des Abrigado den beiden Männern in den Oberkörper geschossen hatte. Einem der Verletzten war das Projektil aus dem Körper operiert worden. Der andere Mann hatte einen Durchschuss erlitten.

Die Ermittlungen gestalten sich für die Mordkommission auch schwierig, weil es kaum Zeugenaussagen gibt. Die Ermittler stoßen in der Abrigado-Szene offenbar auf eine "Mauer des Schweigens". Junkies, die noch angetroffen wurden, wollen nichts gesehen haben. Mitarbeiter des Abrigado, so hieß es aus der Polizei, würden nicht weitere Personen benennen wollen, die zur Tatzeit in der Einrichtung anwesend waren und bei der Aufklärung der Tat un der schnellen Ergreifung des Schützen helfen könnten.

Dabei sollen sich die Mitarbeiter auf ein besonderes "Vertrauensverhältnis" berufen. Tatsächlich gibt es für Mitarbeiter solcher Einrichtungen, die von freien Trägern geführt werden, kein sogenanntes "Zeugnisverweigerungsrecht", wie es beispielsweise Ärzten oder Rechtsanwälten zusteht. Wie weiter verfahren wird, werde jetzt intern geprüft, hieß es aus der Polizei. Die Bitte um eine Stellungnahme zu dem Punkt durch harburg-aktuell an den Träger blieb bislang unbeantwortet. zv