Absperrgitter sind schon da - NPD wollte auch nach Hausbruch

110128GitterHarburg - Die Polizei hat bereits mit den Vorbereitungen ihres großen Demo-Einsatzes begonnen. Freitagmittag brachten Lastwagen Absperrgitter zur Wilstorfer Straße. Sie werden am Sonnabend zum Einsatz

kommen, wenn auf dem Seeveplatz rund 50 Rechtsradikale mit NPD-Funktionär Thomas Wulff an der Spitze aufmarschieren und rund 1000 Gegendemonstranten an der Wilstorfer Straße Ecke Moorstraße dagegen protestieren.

 

Eine weitere Kundgebung der Rechtsradikalen in Hausbruch wurde abgesagt. Dort wollten Wulff und seine Anhänger von dem Platz aus durch den Stadtteil ziehen, an dem vergangenes Jahr Polizisten angegriffen und schwer verletzt worden waren. Der Aufzug sollte zum Handy-Laden der Familie führen, aus der zwei der als Angreifer angeklagten Männer stammen. "Es gab eine unvollständige Anmeldung", heißt es von der Versammlungsbehörde. Somit findet kein Aufzug statt.

In Harburg wird ein breites Bündnis gegen die Rechtsradikalen unter dem Tenor "Harburg schaut hin - einig gegen Rechts" demonstrieren, welches aus Initiativen, Vereinen, Kirchen, Parteien und Gewerkschaften besteht. "Dieser menschenverachtenden und gesellschaftsfeindlichen Propaganda der NPD muss man offen entgegentreten", sagt Inka Damerau, stellvertretende Landesvorsitzende der SPD. "Wir setzen uns auch weiterhin für ein NPD-Verbot ein. Es ist nicht zu tolerieren, dass es in den Parlamenten gewählte Politikerinnen und Politiker geben soll, die sich offen gegen das Grundgesetz stellen. Unbelehrbare Nazis fürchten zu Recht die Solidarität von Demokratinnen und Demokraten. Deshalb rufen wir zu gewaltfreien Protesten gegen die NPD-Kundgebung auf."

Ob der Aufruf bei allen Gegendemonstranten Gehör finden wird, wird sich zeigen. Der Staatsschutz geht davon aus, dass auch 300 gewaltbereite Linksautonome nach Harburg kommen. zv