Wildwest in Hamburg Harburg - Schießerei in der Wilstorfer Straße
Unter Flutlicht werden in der Wilstorfer Straße Spuren gesichert. Foto: Andre Lenthe Fotografie

Kurz hintereinander: Schießerei und Messerstecherei in Harburger City

Harburg – Eine Schießerei und eine Messerstecherei, kurz hintereinander,

haben am Freitagabend im Harburger Innenstadtbereich zu Großeinsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. Gegen 19:20 Uhr war es in der Wilstorfer Straße zu einem Streit zwischen mehreren "Südländern" gekommen. Dann knallten mehrere Schüsse. Zeugen riefen die Polizei.

Als Peterwagen heran rasten, flüchtete die Beteiligten in alle Richtungen. Zurück blieb ein 31 Jahre alter gebürtiger afghane mit einem Beinschuss. Er wurde von einem Notarzt betreut, kam dann unter Polizeibegleitung ins Krankenhaus Harburg.

Während die Polizei fahndete, die 20 Peterwagenbesatzungen zusammenzog und den Polizeihubschrauber "Libelle" aufsteigen ließ, wurde um 19:40 Uh ein Verletzter am Harburger Ring gemeldet. Der Mann, der in der Garageneinfahrt eines Fitnesscenters hockte, hatte einen Bauchstich erlitten. Auch er kam ins Krankenhaus. Dort stellten Ärzte fest, dass keine Lebensgefahr besteht.

Schnell stellte sich heraus: Beide Taten haben nichts miteinander zu tun. Der 18-Jährige am Harburger Ring war von einem Gleichaltrigen verletzt worden. Juri G. stellte sich noch in der Nacht am Polizeirevier in Neugraben. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte sich er und das Opfer mit Begleitern zu einer "Aussprache" am Harburger Ring getroffen. Die eskalierte. Bei dem Streit soll es um ein Mädchen gegangen sein.

Unklar ist, was der Hintergrund der Tat in der Wilstorfer Straße ist. Dort waren zahlreiche Schüsse abgegeben worden. Die Polizei stellte etwa ein halbes Dutzend Patronenhülsen sicher. Eine Kugel hatte auch die Fassade einer Shisha-Lounge getroffen. Offenbar war auch aus mehreren Waffen gefeuert worden. Nach Informationen von harburg-aktuell wurden Hülsen zweier unterschiedlicher Kaliber gefunden.

Der 31-Jährige Verletzte wurde im Krankenhaus befragt. Er hat offenbar wenig Interesse zur Aufklärung der Tat beizutragen. Gegenüber der Polizei machte er zunächst keine Angaben. Später behauptete der in größerem Umfang als Kleinkrimineller bekannte Mann, der in Wandsbek wohnt, dass er in der Wilstorfer Straße spazieren war und zufällig in den Schusswechsel geraten sei.

An der Wilstorfer Straße wurden noch mehrere Stunden Spuren gesichert. In beiden Fällen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. zv

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