Extrem gefährliche Fliegerbombe vom Falkenbergsweg ist entschärft
Kampfmittelräumer bereiten die Entschärfung der Bombe vor, die unterhalb des Baggers in einer Grube liegt. Foto: André Zand-Vakili

Extrem gefährliche Fliegerbombe vom Falkenbergsweg ist entschärft

Neugraben - Geschafft. Die deutsche Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg,

die gegen 14 Uhr am Falkenbergsweg entdeckt wurde, ist entschärft. Sprengmeister Burkhard Mansch und sein Team machten den Blindgänger unschädlich. Zuvor hatte es einen 15 Stunden dauernden Einsatz gegeben, der erst um 4:46 Uhr am Dienstagmorgen beendet war.

Zunächst hatte es so ausgesehen, als ob die Bombe, die bei Sondierungsarbeiten vor dem Bau einer Garage auf dem Gelände des Wasserwerks am Falkenbergsweg entdeckt worden war, ein eher unspektakulärer Fall werden würde. Die Kampfmittelräumer gingen davon aus, dass es sich um eine 500 Pfund schwere amerikanische Fliegerbombe mit Aufschlagzünder handelt. Erst nachdem der mit Erdreich verdreckte Bombenkörper mit Druckluft gereinigt war, stellten die Experten fest: Hier haben sie einen "Exoten". Es handelt sich um eine deutsche Bombe. In den letzten Jahrzehnten war kein solcher Blindgänger in Hamburg entdeckt und entschärft worden.

"Die Ausrüstung des Kampfmittelräumdienstes, sämtliche Spezial-Werkzeuge und auch die Hochdruck-Wasserschneidanalage sind auf englische oder amerikanische Fliegerbomben ausgelegt", beschreibt Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger das Problem. Damit galt die Entschärfung als extrem gefährlich, zumal in deutschen Bomben auch sogenannte "Ausbausperren" verbaut wurden, die bei einem Entschärfungsversuch cie Explosion auslösen.

Die Vorbereitungen begannen. Die Feuerwehr setzte den Radius, in dem evakuiert werden musste, auf 300 Meter fest. Polizisten rückten an. 46 Beamte waren im Einsatz, um die Häuser der Umgebung, darunter ein Hochhaus der Siedlung Petersweg, zu evakuieren. Insgesamt rund 500 Bewohner waren betroffen. 46 Polizisten waren im Einsatz. Sie waren aus ganz Hamburg "zusammengekratzt" worden, da am Abend viele Kräfte durch eine Demonstration gebunden waren. Die 46 Beamten evakuierten Gebäude und sperrten Straße. Die B73 musste nicht gesperrt werden.

Die Beamten brachten viele der 500 von der Evakuierung betroffenen Anwohner in der CU-Arena unter. Die Große Sportanlage war auch gewählt worden, damit die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden konnten. Hilfesorganisationen übernahmen die Betreuung. Mehrere Betroffene, die bettlägrig waren, mussten mit Krankentransportwagen dorthin gebracht werden.

"Es verlaufen in unmittelbarer Nähe zur Fundstelle der Fliegerbombe zwei Hochdruck-Gasversorgungsleitungen. Auch diese mussten vor dem Beginn der Entschärfung von "Gasnetz Hamburg" verschlossen werden", so Unger. Das Wasserwerk selbt, über das täglich bis zu 14.000 Kubikmeter Wasser gefördert und aufbereitet werden und die zwei großen Versorgungsleitungen in der Nähe konnten nicht abgeschaltet gelegt werden.

Die Kampfmittelräumer passten in der Zeit das Wasserschneidergerät an, damit es exakt an die Bombe angesetzt werden kann. Erst am frühen Morgen bekann die Entschärfung. Mit einem Hochdruckweasserstrahl wurde der Teil der Bombe aus der Stahlhülle geschnitten, in der der Zünder sitzt. Um exakt 4:46 sprengte dann der Sprengmeister den sogenannten "Detonator", eine Vorladung, die die Hitze erzeugt, die benötigt wird, um den Sprengstoff in der Bombe zu zünden. Die spektakulärste Entschärfungsaktion der letzten Jahre in Hamburg, an der die Feuerwehr mit 82 Einsatzkräften beteiligt war, war beendet. zv